Einleitungssatz im Anschreiben: Tipps und Beispiele für deine Bewerbung

Du willst dich auf eine offene Position bewerben, doch dir fällt einfach nicht ein, wie du das Anschreiben beginnen sollst? Du kannst dir sicher sein, dass es nicht nur dir so geht. Viele Arbeitsuchende empfinden insbesondere die Formulierung der ersten Sätze eines Anschreibens als Herausforderung. Von einem guten Bewerbungsanschreiben kann viel abhängen. Was du suchst, ist der heilige Gral aus mehreren Komponenten: Du willst neugierig machen, begeistern und zum Ausdruck bringen, mit welcher Motivation du dich bewirbst.

Klassische Einleitungssätze in Bewerbungen starten häufig folgendermaßen: „Hiermit bewerbe ich mich…“. Erfahrungsgemäß kommt ein derartiger erster Satz bei Personalern allerdings gar nicht gut an. Die Formulierung wirkt bürokratisch und banal. Wir geben dir praktische Tipps für einen individuellen und pfiffigen Einstieg in dein Bewerbungsschreiben.

So wichtig ist der Einleitungssatz in der Bewerbung

Versetze dich einmal in die Lage eines Personalverantwortlichen: Täglich kommen mehrere Bewerbungen bei dir an. Die meisten Bewerbungsunterlagen gehen online ein und wenn dann doch Bewerbungsmappen auf deinem Tisch landen, sehen sie häufig gleich aus. Zudem enthält jede Bewerbung ein Anschreiben und einen Lebenslauf. Wenn du dann immer wieder den gleichen Einleitungssatz liest, ist die Langeweile perfekt. In diesem Fall ist es schwierig, zu entscheiden, welche Bewerbungen mehr Aufmerksamkeit verdienen als andere.

Um Personalern ihre Entscheidung zu erleichtern, solltest du dich durch einen kreativen Einstiegssatz von den anderen Bewerbern abheben. So kannst du verhindern, dass deine Bewerbung direkt aussortiert wird. Der Einleitungssatz gilt als erste Visitenkarte. Du musst dafür sorgen, dass der Personaler oder der Leser deiner Bewerbung einen guten ersten Eindruck von dir erhält. Wie du sicherlich aus anderen Bereichen deines Lebens weißt, gibt es nur in den seltensten Fällen eine zweite Chance für den ersten Eindruck. Da bildet dein Bewerbungsschreiben keine Ausnahme.

Beginne damit, dir bewusst zu machen, dass dein Anschreiben keineswegs die gleichen Punkte enthalten sollte, die sich im Lebenslauf befinden. Vielmehr geht es im Bewerbungsschreiben darum, deinen Lebenslauf und deine Person zu bewerben. Versuche, deiner Bewerbung von Anfang an eine individuelle Note und einen persönlichen Touch zu verleihen.

Was du willst

Aufmerksamkeit erregen
Interesse wecken
deine Motivation darlegen
überraschen
Emotionen wecken

Wie du mit einem Einleitungssatz in einer Bewerbung überraschst:

* beginne mit einer Anekdote oder Geschichte
* verzichte auf Selbstverständliches
* weise darauf hin, dass deine Bewerbung anders ist

Wie du mit einem Einleitungssatz in einer Bewerbung Neugier weckst:

* verwende ungewohnte Wörter
* formuliere aktiv – Verben statt Adjektive
* zeige Emotionen

Traue dich etwas:

* tritt nicht zu bescheiden auf, sondern sei selbstbewusst
* erwähne und belege, dass du dich perfekt für den Job eignest
* vergiss die Tipps und wage etwas ganz Neues

Doch wie formulierst du eine überzeugende Einleitung, die aus ein bis zwei Sätzen besteht und all diese Zutaten enthält?
Dir bieten sich diverse Möglichkeiten. Beispielsweise kannst du einen Schocker in deinen Einleitungssatz einbauen. Doch achte darauf, dass dieser nicht negativ aufgefasst wird. Stelle zudem sicher, dass du ihn im späteren Verlauf durch saubere Ausführungen und Begründungen relativierst.

Die Einleitung deiner Bewerbung gut vorbereiten

Es ist wichtig, dass du den Einleitungssatz deines Bewerbungsschreibens gut vorbereitest. Bemühe dich, herauszufinden, an welche Person du deine Bewerbung schreibst. Es macht sich immer besser, wenn du einen direkten Kontakt zu einer Person aufbaust und diese ansprichst. Mit „Sehr geehrte Damen und Herren, …“ machst du zwar in der Regel nichts falsch, dennoch würde dir im Einleitungssatz des Anschreibens eine direkte Anrede viel besser zu Gesicht stehen: „Sehr geehrte Frau Mustermann, …“.

Nachdem du die Anrede formuliert hast, geht es darum, dass du Werbung für dich selbst machst. Auch hier ist eine gute Vorbereitung Pflicht. Recherchiere vorab, welches Klima und welche Werte in der Firma herrschen. Durchforste die Internetpräsenz deines Wunschunternehmens nach Anhaltspunkten, wie das Unternehmen kommuniziert. Dabei kann es einen großen Unterschied ausmachen, ob du dich in einer Anwaltskanzlei bewirbst oder beim hippen Internet-Startup, welches erst vorheriges Jahr gegründet wurde.

Je nach Situation sind dem Arbeitgeber andere Bereiche wichtig – das solltest du dir zu Nutze machen. Im Optimalfall greifst du im Einleitungssatz deines Bewerbungsschreibens die Kommunikation des Unternehmens auf. So schaffst du eine Identifikation zur Firma und hebst dich von der Masse an Bewerbern ab.

Tabus beim Einleitungssatz in einer Bewerbung

Vermeide in der Einleitung deines Anschreibens verschachtelte Sätze und formuliere stattdessen kurze und prägnante Sätze. Das gilt auch für den Hauptteil deines Anschreibens. Verzichte außerdem auf den Konjunktiv. Sätze, die mit „Ich würde“ beginnen, strahlen kein Selbstbewusstsein aus.

Viele Bewerber machen zudem den Fehler, im Einleitungssatz ihres Anschreibens zu sagen, was der Personaler sowieso schon weiß. Unnötig sind unter anderem folgende Beispielformulierungen:

  • „hiermit bewerbe ich mich“
  • „ich habe Interesse“
  • „mit großer Freude“
  • „mit viel Neugier“
  • „ich habe die Anzeige gelesen“
  • „ich bewerbe ich mich auf die Stelle als“

Solche Standardfloskeln lassen dich unsicher erscheinen und sind überflüssig. Du bist auf der Suche nach einem neuen Job. Deshalb ist es selbstverständlich, dass du die Stellenanzeige mit Interesse gelesen hast. Dennoch bekommen Personalverantwortliche tagtäglich Bewerbungen mit derartigen Formulierungen. Bei ihnen kommt nicht die Intention der Bewerber an, sondern vielmehr das, was bei diesen Floskeln mitschwingt: Die Aussage, dass der jeweilige Kandidat sich mit Mittelmaß zufriedengibt. Schließlich könnte er bessere Alternativen wählen und dadurch Kreativität und Originalität beweisen.

Indem du im Einleitungssatz Überflüssiges weglässt, verstößt du nicht gegen Konventionen. Ganz im Gegenteil: Du zeigst, dass du nachgedacht hast, deine Gedanken auf den Punkt bringen kannst und bereit bist, Dinge anders anzugehen als andere Kandidaten.

Kreative Einleitungssätze: Beispiele für deine Bewerbung

Je nachdem, in welcher Situation du dich befindest, kann der Einleitungssatz in deinem Anschreiben variieren. Hast du beispielsweise vorab mit dem Personaler telefoniert, solltest du dieses Gespräch als Aufhänger benutzen und daran anknüpfen. Doch auch in anderen Fällen, kannst du in den ersten Zeilen gleich auf dich und deine Bewerbung aufmerksam machen:

„… ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit […]. Als ich Ihre Stellenanzeige las, wusste ich sofort: Ich bin bestens geeignet! Sowohl die Perspektiven als auch die Herausforderungen haben mich sofort begeistert.

Wir sprachen bereits den Schocker an, den du im Einleitungssatz benutzen kannst. Auch eine freche Ausdrucksweise kann unter Umständen die richtige sein. Achte allerdings darauf, nicht unhöflich zu sein. Versuche ein gutes Maß an Frechmut, Lockerheit und Humor einzubringen:

„… Sie suchen einen […], der versiert und entscheidungsfreudig ist und für den Kompetenz, Organisationstalent und Teamwork nicht nur leere Worthülsen, sondern gelebte Praxis sind? Suchen Sie nicht länger – hier bin ich.“

Du kannst in deiner Einleitung auch eine kleine Geschichte erzählen und einen Bezug zum Unternehmen und dessen Werte und Normen herstellen:

„… ich lebe derzeit in Stadtteil XY, welcher durch sein Flair und seine Menschen Autonomie ausstrahlt. Auch Ihr Unternehmen steht für diese Werte ein. Somit denke ich, dass ich super zu Ihnen passe.“
„… ich wohne zehn Fahrradminuten von Ihrem Hauptstandort entfernt und könnte somit kurzfristig bei Ausfällen schnell zur Tat schreiten.“

Mit diesen Geschichten schaffst du es zumindest, dass du einzigartig wirkst. Im Netz kursieren die unterschiedlichsten Varianten von Storytelling. So soll es etwa diese besonders originelle Formulierung tatsächlich in einem Bewerbungsanschreiben gegeben haben:

„… ich an Ihrer Stelle wäre echt voll genervt, wenn ich täglich unzählige Bewerbungen lesen müsste, die alle mit „Hiermit bewerbe ich mich…“ anfangen.
Ich frage mich sowieso, wer sich bei der heutigen Lage auf dem Ausbildungsmarkt noch eine ernsthafte Bewerbung erlauben kann,
denn 50 Bewerbungen und 50 Absagen sind nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Meine Mama sagt immer: „Kind, geh schaffe und bring Kohle bei..!“
Aber Sie wissen ja bestimmt, wie Mamas so sind, Sie haben sicher auch eine. Na ja, man muss sie verstehen, Mama will schließlich nur das Beste für mich.“

Du kannst auch deine hohe Motivation als Aufhänger für den Einleitungssatz benutzen:

„… ich weiß, dass Sie über ein hervorragendes Team verfügen, und ich möchte dieses noch hervorragender machen. Ich biete Ihnen einen zuverlässigen, kooperativen und belastbaren Mitarbeiter an, der neue Wege geht und das Unternehmen somit vorantreibt: mich.“

Darüber hinaus kannst du einleitend auf die monetären Absichten des Unternehmens eingehen. Das beweist, dass du dich über den Betrieb informiert hast und unternehmerisches Geschick besitzt:

„… letzte Woche wurde bekannt, dass Sie in einen neuen Markbereich expandieren möchten. Mit meinem Know-how und meiner Expertise möchte ich Sie gerne dabei unterstützen, den Unternehmenserfolg in diesem Bereich zu steigern.“

Eine derartige Formulierung eignet sich besonders gut als Einleitung in eine Initiativbewerbung

Vielleicht schaffst du es auch, eine deiner bisherigen beruflichen Stationen – eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle – dazu zu nutzen, eine Verbindung zum Unternehmen oder der ausgeschriebenen Position herzustellen. Du könntest auf deine Qualifikation, Branchenkenntnis oder Berufserfahrung eingehen und in deinen Einleitungssätzen etwas in der Art schreiben:

„… mit meiner langjährigen Erfahrung im Betrieb von […], hat mich die ausgeschriebene Position gleich angesprochen. Denn sicherlich können Sie auf herausragende Expertise in diesem Bereich nicht verzichten.

Bewerbungsschreiben-Einleitung: Beispiele für Azubis und Praktikanten

Je nachdem, ob du dich um einen neuen Arbeitsplatz, eine Ausbildung oder ein begleitendes Praktikum bewirbst, kann der Einleitungssatz deines Bewerbungsschreibens durchaus variieren. Bisher eigneten sich unsere Vorschläge vor allem für die Bewerbung um einen neuen Arbeitsplatz. Deshalb stellen wir dir noch ein paar gute und aussagekräftige Einleitungssätze für Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz oder ein Praktikum vor.

Einleitungssätze für die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz

… unser freundliches und informatives Telefonat am 02.01.2024 hat mich in dem Verlangen bestärkt, eine Ausbildung zum […] in Ihrem Unternehmen zu absolvieren.“
„… die […]-Branche interessiert mich sehr. Deshalb möchte ich meine berufliche Zukunft in diesem Bereich starten und eine Ausbildung zum […] bei Ihnen beginnen.“
… über soziale Medien verfolge ich den Werdegang Ihres Unternehmens schon lange mit großem Interesse. Daher möchte ich mich nun um einen Ausbildungsplatz zum […] in Ihrem Hause bewerben.

Einleitungssätze für die Bewerbung um ein Praktikum

… das Schulfach […] liegt mir besonders gut und in meiner Freizeit ist […] meine große Leidenschaft. Deshalb möchte ich im Rahmen der Berufsorientierung am Gymnasium ein Praktikum in Ihrem Unternehmen absolvieren.
… im Rahmen meines Studiengangs an der Universität […] möchte ich ein Praktikum in einem Bereich absolvieren, der mich wirklich interessiert. Aus diesem Grund bewerbe ich mich um ein Praktikum in der […]-Abteilung Ihres Unternehmens.“
… um meine im Studium erlernten Kenntnisse und Fähigkeiten in der Praxis anzuwenden, möchte ich mich um ein Praktikum in Ihrem Unternehmen im Bereich […] bewerben.

Jede der genannten Formulierungen kann bei Personalentscheidern gut ankommen. Welche Einleitung dir im Anschreiben allerdings wirklich zum Erfolg verhilft, lässt sich nicht pauschal sagen. In jedem Fall kannst du einen einfachen Einstieg gewinnen, wenn du eine unserer Vorlagen und Muster für die Erstellung deines Anschreibens verwendest.


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