Schlechte Stimmung im Team: Ursachen und Lösungen
Ein gutes Betriebsklima wirkt sich positiv auf die Motivation der Beschäftigten aus und ist daher wichtig für den Erfolg eines Unternehmens. Nun gibt es aber immer wieder Situationen, in denen sich die Stimmung im Team in eine ungünstige Richtung entwickelt. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt, bevor sich daraus ein handfestes Problem ergibt. Welche Ursachen schlechte Stimmung im Büro haben kann und was Vorgesetzte und Mitarbeiter dagegen tun können, haben wir uns angesehen.
Schlechte Stimmung im Team: mögliche Gründe
Schlechte Stimmung im Team kann unterschiedliche Ursachen haben. Natürlich können wir nicht alle nennen, uns aber zumindest die häufigsten ansehen:
- Schlechte Kommunikation: Wenn sich die Mitarbeiter untereinander nicht abstimmen können, ist das ein häufiger Grund für die schlechte Stimmung. Denn das birgt ein gewaltiges Konfliktpotenzial. Dinge, die schlecht laufen, werden dann nicht angesprochen – und dementsprechend nicht geklärt. Hinzu kommt, dass niemand die Möglichkeit bekommt, aus seinen eigenen Fehlern oder den Fehlern anderer zu lernen.
- Unklare Arbeitsaufgaben: Auch dieser Punkt geht letztlich auf schlechte Kommunikation zurück. Wenn die Beschäftigten nicht wissen, was von ihnen erwartet wird, hat das einen Einfluss auf ihre Arbeitsergebnisse. Es ist einleuchtend, dass man bessere Arbeit macht, wenn man genau weiß, was man tun soll und bis wann die Aufgaben zu erledigen sind.
- Wenig Mitbestimmungsmöglichkeiten: Der Führungsstil des Vorgesetzten kann ebenfalls maßgeblich für eine schlechte Stimmung im Team verantwortlich sein. Mitarbeiter, die das Gefühl haben, dass ihre Meinung und Sichtweise niemanden interessiert, und die sich zu einem willenlosen Befehlsempfänger degradiert sehen, werden vermutlich keine große Loyalität zu ihrem Arbeitgeber entwickeln. Stattdessen kann es sogar vorkommen, dass sie innerlich kündigen und nur noch Dienst nach Vorschrift machen. Das bedeutet natürlich auch, dass sie ihre Kollegen nicht bei schwierigen Aufgaben unterstützen, sondern nur das Nötigste machen. Das wirkt sich negativ auf das Betriebsklima aus.
- Schlechte Arbeitsbedingungen: Die internen Strukturen sind nicht so gut, wie sie sein könnten. Das führt dazu, dass es sehr lange dauert, bis Anträge bearbeitet und Entscheidungen getroffen werden. Den Mitarbeitern ist außerdem häufig nicht klar, an wen sie sich wenden können, um ihre Anliegen zu besprechen.
Schlechte Stimmung im Büro: Lösungsansätze
Wenn sich die Stimmung im Team deutlich verschlechtert, ist zunächst die Führungskraft in der Pflicht. Dann heißt es, auf Ursachenforschung zu gehen und im besten Fall die Gründe für den aktuellen Zustand herauszufinden:
- Wann hat sich die schlechte Stimmung im Team zum ersten Mal gezeigt? In aller Regel entsteht ein schlechtes Betriebsklima nicht über Nacht, sondern ist eine längerfristige Entwicklung. Als Führungskraft solltest du daher zunächst darüber nachdenken, ob es ein Ereignis gegeben haben könnte, das für die schlechte Stimmung verantwortlich ist. Ist vielleicht ein Projekt gehörig schiefgelaufen, hat ein wichtiger und beliebter Mitarbeiter das Unternehmen verlassen oder gibt es vielleicht andere Auslöser für die schlechte Stimmung im Team?
- Ist es möglich, die Teammitglieder verstärkt mit einzubeziehen? Ein Grund für schlechte Stimmung im Team ist fehlende Kommunikation. Um die Stimmung im Team zu verbessern, sollten Mitarbeiter dann möglichst in neue Entscheidungen mit einbezogen werden. Unter Umständen gibt es sogar die Möglichkeit, sie ihre eigenen Ideen vortragen zu lassen. Das erhöht die Identifikation mit der Maßnahme, stärkt die Bindung zum Arbeitgeber und hilft auf diese Weise dabei, die Stimmung im Team zu verbessern.
- Lassen sich neue Verhaltensregeln vereinbaren? Ein weiteres Mittel, das unter Umständen der Führungskraft dabei helfen kann, die Stimmung im Team zu verbessern, besteht darin, gemeinsam Verhaltensregeln zu vereinbaren, um ein wertschätzendes Miteinander zu erreichen. Idealerweise können sich alle Beschäftigten mit diesen Regeln identifizieren. Auf diese Weise können die Verhaltensregeln zu einem respektvollen Umgang beitragen
Schlechte Stimmung am Arbeitsplatz: Auch das kann helfen
Neben diesen einleitenden Fragen, die sich Vorgesetzte stellen können, gibt es noch weitere Maßnahmen, die dabei helfen, die Stimmung im Team zu verbessern. Zum Beispiel:
- Regelmäßige Besprechungen und Feedback-Runden: Die Möglichkeit, in Feedback-Runden oder anderen Formaten offen und transparent das kundzutun, was die Mitarbeiter stört, ist sehr wertvoll. Die Führungskraft kann dieses Format unterstützen, indem sie die Treffen bestmöglich strukturiert, zielorientiert führt und auf die Anliegen des individuellen Mitarbeiters eingeht.
- Teambuilding-Aktivitäten: Wenn die einzelnen Mitarbeiter sich gut verstehen, trägt das zu einem guten Betriebsklima. Führungskräfte sollten also alles daransetzen, dass sich die einzelnen Mitarbeiter untereinander vernetzen und eine gemeinsame Basis aufbauen. Teambuilding-Aktivitäten können dazu beitragen.
- Work-Life-Balance: Wer im Job Höchstleistungen bringt, der braucht auch Zeiten, in denen er abschalten kann. Eine weitere Aufgabe von Führungskräften besteht daher darin, dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter regelmäßig abschalten können und einen Ausgleich zu ihrer Arbeit haben.
- Entwicklungsmöglichkeiten bieten: Nicht alle Mitarbeiter wollen Karriere machen, aber diejenigen, die nach einer bestimmten Position oder Verantwortlichkeiten streben, werden Entwicklungsmöglichkeiten suchen. Führungskräfte, die solche Optionen bieten und dabei auf die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter eingehen, können schlechte Stimmung im Team verhindern. Denn fehlende Motivation schlägt sich letzten Endes in schlechter Stimmung nieder.
Mitarbeiter verbreitet schlechte Stimmung: was tun?
In manchen Fällen lässt sich ganz klar der Schuldige ausmachen. Dann gibt es einen ganz bestimmten Mitarbeiter, der schlechte Stimmung im Team verbreitet. Um das nicht zu einem echten Problem werden zu lassen, sollten Führungskräfte schnell handeln. Es bieten sich die folgenden Schritte an:
- Sorgfältig beobachten: Zunächst sollte die Führungskraft sicherstellen, dass sie das Verhalten des Mitarbeiters richtig einschätzt. Es bietet sich daher an, die Person über einen gewissen Zeitraum zu beobachten. Sinnvoll kann außerdem sein, Kollegen nach ihrer Meinung zu der aktuellen Situation zu befragen.
- Gespräch suchen: Wenn die Führungskraft ein relativ gutes Bild der Situation hat, kann sie einen Termin mit dem Mitarbeiter vereinbaren, in dem über die schlechte Stimmung im Büro gesprochen wird.
- Problem ansprechen: Häufig erweist es sich als sinnvoll, die Beobachtungen direkt anzusprechen und nicht um den heißen Brei herum zu reden. Darin liegt nämlich die Gefahr, dass der Mitarbeiter die Situation falsch einschätzt und sein Verhalten nicht reflektiert.
- Gegenseite anhören: Damit sich der Mitarbeiter wertgeschätzt fühlt, sollte man ihm die Möglichkeit geben, seine Sicht der Dinge zu äußern.
- Erwartungen kommunizieren: Das Gespräch ist nur dann sinnvoll, wenn die Führungskraft klar und deutlich kommuniziert, welches Verhalten sie von dem Mitarbeiter erwartet, so dass sich die schlechte Stimmung im Team schnellstmöglich bessert.
- Lösungen entwickeln: Der Mitarbeiter sollte nicht allein gelassen werden. Aussichtsreich wird das Gespräch dann, wenn Vorgesetzter und Mitarbeiter gemeinsam beratschlagen, welche Wege sie gehen können, um zu einer Lösung zu kommen.
- Fortschritt überwachen: In regelmäßigen Abständen sollte sich die Führungskraft ein Bild der aktuellen Situation machen und überprüfen, ob die vereinbarten Schritte eingehalten werden. Wenn nicht, sollten gemeinsam neue Ansätze ausgearbeitet werden, um das Ziel zu erreichen, die schlechte Stimmung im Team zu verbessern.
Stimmung im Team verbessern: So können Mitarbeiter beitragen
Die meisten Mitarbeiter haben wenig Einfluss auf die äußeren Umstände bei ihrem Arbeitgeber. Wenn die mangelhaft sind, wird es mit einer guten Stimmung im Team schwierig. Trotzdem kann man als Mitarbeiter ebenfalls einiges tun, um für ein gutes Betriebsklima zu sorgen.
- So oft wie möglich Eigeninitiative zeigen: Dieser Tipp lässt sich mit einem einfachen Hinweis zusammenfassen: Gehe mit gutem Beispiel voran und versuche, deine Kollegen auf diese Weise davon zu überzeugen, sich ebenfalls für die Firma einzusetzen. Wer freiwillig zusätzliche Aufgaben übernimmt oder die Kollegen bei Problemen unterstützt, der ist nicht nur bei den übrigen Mitarbeitern beliebt, sondern hat auch bei den Vorgesetzten ein gutes Standing.
- Versuche, deine Kollegen zu verstehen: Ist ein Kollege ständig angespannt oder eine Kollegin permanent schlecht gelaunt, trägt das nicht gerade zu einer guten Stimmung im Büro bei. Zugleich bedeutet es nicht automatisch, dass die Umstände auf der Arbeit dafür verantwortlich sind. Vielleicht hat der Kollege private Probleme, die sich negativ auf ihre Stimmung ausüben und damit auch ihre Laune im Büro beeinflussen. Wenn du dich in deine Kollegen hineinversetzen und ihre Perspektive einnehmen kannst, hilft dir das, Missverständnisse zu vermeiden. Das Stichwort lautet also Empathie: Versuche so viel Einfühlungsvermögen wie möglich zu zeigen und auf die Gefühle deiner Kollegen einzugehen.
- Gehe proaktiv auf Probleme ein: Sollte dir auffallen, dass es ein Problem zwischen einigen Kollegen gibt oder du sogar das Gefühl hast, dass die schlechte Stimmung im Team mit deiner Person zusammenhängen könnte, sprich das so früh wie möglich an. Warte nicht darauf, bis sich der Zustand zu einem echten Problem entwickelt. Wenn du frühzeitig etwas unternimmst, kannst du unter Umständen eine Eskalation verhindern.
- Sei kooperativ: Ein Garant für schlechte Stimmung im Team ist es, wenn man sein Wissen und sein Können ganz für sich allein behält. Das bedeutet umgekehrt aber auch, dass das gegenteilige Verhalten die Stimmung im Team deutlich verbessern kann. Arbeite also eng mit deinen Kollegen zusammen und lass sie an deinem Wissen und an deinen Ressourcen im Team teilhaben. Setzt euch gemeinsame Ziele und arbeitet zusammen, um diese Ziele zu erreichen. Das schafft ein Gefühl der Einheit und Zugehörigkeit und wirkt sich positiv auf die Stimmung im Team aus.
- Zeige dich möglichst flexibel: Wie bereits angedeutet kann es helfen, wenn du auf neue Situationen oder etwaige Probleme deiner Kollegen möglichst flexibel eingehst. Dein Kollege muss die Präsentation von zuhause vorbereiten, weil äußere Umstände das erfordern? Dann zeige dich verständnisvoll und versuche die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit das möglich wird.
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