Eine Jugendliche hat einen Ferienjob in einem Cafe

Ferienjob: Was solltest du bei der Bewerbung beachten?

Schüler, die sich etwas Geld hinzuverdienen möchten, können das mit einem Ferienjob tun. Auch Studenten können die Semesterferien nutzen, um Praxiserfahrung zu sammeln und das Konto aufzubessern. Unter welchen Voraussetzungen ist ein Job in den Schul- oder Semesterferien möglich? Worauf sollte man achten, wenn man auf Jobsuche ist? Und was zeichnet eine gute Bewerbung für einen Ferienjob oder Studentenjob aus? Das erfährst du hier.

Ferienjob für Schüler: Wichtige Regelungen

Viele Schüler hätten gerne mehr Taschengeld. Wenn die Eltern dazu nicht bereit sind, bleibt ihnen nur, sich einen Nebenjob zu suchen. Dafür kommt besonders ein Ferienjob infrage. Im laufenden Schuljahr bleibt oft nur wenig Zeit, um regelmäßig einer Arbeitstätigkeit nachzugehen. In den Ferien hat man hingegen mehr Zeit, und wenn kein Urlaub ansteht, spricht oft nichts gegen einen Ferienjob.

Ferienjobs sind nicht nur praktisch, um sich etwas Extra-Geld zu verdienen. Sie können auch erste Praxiserfahrungen in einem Bereich ermöglichen, in dem man möglicherweise später arbeiten möchte. Das macht sich nicht nur gut im Lebenslauf, sondern bietet dir auch die Chance, mögliche künftige Bereiche auszutesten. Dank eines Ferienjobs kannst du besser einschätzen, ob die jeweilige Richtung tatsächlich zu dir passen könnte.

Wenn du dir einen Ferienjob suchen möchtest, solltest du einige Dinge beachten. Das betrifft vor allem gesetzliche Regelungen, die die Arbeitstätigkeit von Minderjährigen eingrenzen. Es gilt das Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG). Demnach dürfen Kinder gar nicht arbeiten, bis sie 15 Jahre alt sind. Ausnahmen sind ab 13 Jahren möglich, wenn die Eltern zustimmen und es sich um eine leichte Tätigkeit handelt, die für das Kind geeignet ist.

Jugendliche dürfen nur zu bestimmten Zeiten arbeiten

Wer einen Ferienjob ausübt, darf nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz höchstens vier Wochen beziehungsweise 20 Kalendertage arbeiten. Pro Tag dürfen Jugendliche höchstens acht Stunden arbeiten, wobei Pausen von dieser Zeit ausgenommen sind. Die wöchentliche Höchstarbeitszeit liegt bei 40 Stunden.

Eingegrenzt ist auch, wann Jugendliche einer Arbeitstätigkeit nachgehen dürfen. Die Arbeitszeiten müssen zwischen 6 und 20 Uhr liegen. Ausnahmen gelten in bestimmten Bereichen, etwa in der Gastronomie und bei Bäckereien. Nach jedem Arbeitseinsatz muss eine gesetzliche Ruhezeit von mindestens zwölf Stunden eingehalten werden.

Auch die Pausenzeiten sind gesetzlich geregelt. Jugendliche, die zwischen viereinhalb und sechs Stunden am Tag arbeiten, müssen 30 Minuten Pause machen. Beträgt die tägliche Arbeitszeit mehr als sechs Stunden, ist eine Stunde Pause vorgeschrieben.

Jugendliche dürfen nur montags bis freitags arbeiten, Feiertage ausgenommen. Außerdem dürfen sie nur bestimmten Tätigkeiten nachgehen. Gefährliche Tätigkeiten oder Tätigkeiten, die mit einer Verletzungs- oder Unfallgefahr oder anderen gesundheitlichen Risiken verbunden sind, sind nicht erlaubt. Dasselbe gilt für Akkordarbeit. Die Tätigkeiten bei einem Ferienjob müssen solche sein, die der Jugendliche körperlich und geistig leisten kann.

Welche Ferienjobs bieten sich an und wie findet man einen Job?

Als Ferienjobs kommen diverse Tätigkeiten infrage. Grundsätzlich sind Ferienjobs für Schüler Jobs, die kaum Vorwissen erfordern und die nicht mit einer starken körperlichen Belastung einhergehen. Typische Ferienjobs sind deshalb zum Beispiel Jobs in Supermärkten, Restaurants, Cafés oder in Geschäften des Einzelhandels. Es kommt jedoch auch vor, dass andere Firmen Ferienjobs anbieten, so dass du zum Beispiel in einem Büro Hilfstätigkeiten ausüben kannst.

Einen Ferienjob findest du zum Beispiel über entsprechende Portale im Internet oder über Ausschreibungen in Wochenzeitungen. Viele Unternehmen beschäftigten allerdings nicht standardmäßig, sondern nur auf Nachfrage Ferienjobber. Deshalb kann es sich lohnen, direkt bei möglichen Arbeitgebernnachzufragen, ob Bedarf an Unterstützung während der Ferien besteht. Wichtig ist, dass du dir vorher überlegst, welche Tätigkeiten realistisch sind.

Es ist außerdem nützlich, wenn du Kontakte zu Unternehmen hast, etwa über deine Eltern, Verwandte oder Bekannte. Das kann deine Chancen enorm verbessern und dir manche Ferienjobs überhaupt erst ermöglichen, weil die betreffenden Firmen eigentlich gar keine Schüler beschäftigen.

Bewerbung für einen Ferienjob: Das ist dabei wichtig

Du hast einen spannenden Ferienjob entdeckt und möchtest dich nun dafür bewerben? Dann solltest du einige Aspekte beachten, damit deine Bewerbung im Unternehmen gut ankommt. Wichtig ist grundsätzlich, dass deine Bewerbung alle gewünschten Unterlagen enthält.

Normalerweise bedeutet eine vollständige Bewerbung, dass mindestens Anschreiben, Lebenslauf, (Arbeits-)Zeugnisse und andere wichtige Nachweise enthalten sein sollten. Bei Ferienjobs sind viele Arbeitgeber aber weniger kritisch. Viele verlangen nur einen Lebenslauf und ein Anschreiben. Es kann auch sein, dass der Lebenslauf schon ausreicht. Wenn du dir nicht sicher bist, was gefragt ist, frag am besten direkt nach. So kannst du nichts falsch machen.

Wenn du Anschreiben und Lebenslauf verfasst, solltest du dir Mühe geben und dich darüber informieren, was bei beidem wichtig ist. Dein Anschreiben sollte maximal eine Seite lang sein und dem möglichen Arbeitgeber erklären, warum du dort einen Ferienjob machen möchtest und was du zu bieten hast. Wichtig ist, dass es fehlerfrei und interessant zu lesen ist.

Bewerbungsfoto: Ja oder nein?

Der tabellarische Lebenslauf sollte nicht länger als zwei Seiten sein. Sorge dafür, dass alle üblichen Rubriken enthalten sind. Das betrifft deine persönlichen Daten, deinen Bildungsweg, mögliche praktische Erfahrungen in Form von Nebenjobs, Ferienjobs oder Praktika, wichtige Kompetenzen wie Sprachkenntnisse oder PC-Kenntnisse sowie, optional, Hobbys und private Interessen. Schaue dir am besten Vorlagen aus dem Internet an, um ein besseres Gefühl für Aufbau und mögliche Inhalte von einem Lebenslauf zu bekommen.

Überlege dir, ob du in deinem Lebenslauf ein Bewerbungsfoto verwenden möchtest. Gezwungen bist du dazu nicht; Firmen dürfen niemanden wegen äußerer Merkmale diskriminieren und deshalb auch kein Foto verlangen. Die meisten Unternehmen erwarten es trotzdem implizit oder freuen sich zumindest, wenn sie vorab ein Bild des Bewerbers sehen. Falls du ein Bewerbungsfoto nutzt, sollte es eine gute Qualität haben – also bitte keine Fotos aus dem Automaten im Bahnhof.

Wenn du alle Unterlagen beisammenhast, musst du deine Bewerbung noch an das Unternehmen übermitteln. Falls das auf elektronischem Weg passiert, solltest du alle Dokumente in ein PDF zusammenfügen und der Datei einen aussagekräftigen Namen geben, etwa „Bewerbung_VornameNachname“. Das schickst du dann per Mail an deinen Ansprechpartner.

Alternativ druckst du alles aus und schickst die Unterlagen per Post an die Firma. In diesem Fall ist wichtig, dass keine Seiten geknickt sind oder Flecken haben. Verwende außerdem einen DIN-A4-Umschlag, statt die Unterlagen ins übliche Briefformat zu bringen.

Nebenjob in den Semesterferien: Worauf Studenten achten sollten

Bei Studenten ist das Geld oft knapp. Viele sind auf einen Nebenjob angewiesen, den sie während des Semesters, aber auch ausschließlich in den Semesterferien ausüben können. Grundsätzlich steht es dir frei, dir einen Studentenjob zu suchen. Du solltest aber bestimmte Dinge beachten, um keine finanziellen Nachteile zu riskieren.

Wichtig ist grundsätzlich, dass du deinen Status als Student nicht verlierst. Das bedeutet, dass du im Regelfall höchstens 20 Stunden pro Woche arbeiten darfst. In der vorlesungsfreien Zeit gilt diese Obergrenze hingegen nicht. Du darfst dann auch mehr Wochenstunden machen, so lange das ausschließlich während der Semesterferien geschieht.

Aufs Jahr gerechnet dürfen deine Arbeitszeiten diese 20 Wochenstunden höchstens in 26 Wochen überschreiten. Wenn du mehr arbeitest, verlierst du das sogenannte Werkstudentenprivileg, was mit einem Verlust der Versicherungsfreiheit in der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung einhergeht.

Das gilt für kurzfristige Beschäftigungen wie Ferienjobs

Kurzfristige Beschäftigungen von Studenten sind sozialversicherungsfrei in allen Zweigen der Sozialversicherung, wenn sie maximal drei Monate (70 Arbeitstage) umfassen. Von der Sozialversicherungspflicht ausgenommen sind außerdem Minijobs auf 520-Euro-Basis. Lediglich Rentenversicherungsbeiträge fallen in diesem Fall an, wenn du dich davon nicht befreien lässt. Steuern musst du bei geringfügigen Beschäftigungen nicht zahlen.

Verdienst du bei einem Studentenjob mehr als 520 Euro im Monat, fallen zwar prinzipiell Steuern an. So lange du im Jahr nicht mehr verdienst als den Grundfreibetrag, der im Jahr 2023 bei 10.908 Euro liegt, kannst du dir die gezahlten Steuern jedoch über die Steuererklärung im nächsten Jahr zurückholen. Weil du auch den Arbeitnehmer-Pauschbetrag nutzen kannst, der sich aktuell auf 1.230 Euro beläuft, bleiben de facto 12.138 Euro im Jahr steuerfrei.

Wichtig ist auch das Thema Krankenversicherung. Wenn deine Arbeitstätigkeit auf die Semesterferien begrenzt ist und höchstens 70 Tage im Jahr umfasst, musst du dafür keine Krankenversicherung zahlen. Du bist weiterhin über die Familienversicherung oder deine studentische Krankenversicherung versichert. Arbeitest du hingegen so viel, dass du pro Monat im Schnitt mehr als 485 Euro verdienst, kannst du nicht mehr in der Familienversicherung bleiben, sondern musst dich selbst versichern.

Nebenjob und BAföG: Das solltest du wissen

Viele Studenten bekommen BAföG. Darf man trotzdem einen Nebenjob ausüben? Grundsätzlich darfst du das natürlich. Du solltest allerdings wissen, dass sich die Höhe deines Einkommens auf deinen BAföG-Anspruch auswirken kann. Dein Anspruch auf die staatliche Förderung bleibt unverändert, wenn du im Jahr nicht mehr als 6.251,04 Euro brutto verdienst. Im monatlichen Schnitt darf dein Einkommen nicht höher als rund 520 Euro liegen.

Verdienst du mehr als diese 520 Euro im Monat, wird der überschüssige Betrag mit deinem BAföG-Satz verrechnet. Somit verringert sich der staatliche Zuschuss.

Studentenjobs finden: Tipps für die Jobsuche

Wenn du als Student einen Ferienjob suchst, hast du mehr Möglichkeiten als Schüler. Du bist schon älter, womöglich etwas praxiserfahrener und auch belastbarer. Grundsätzlich kommen viele verschiedene Tätigkeiten als Ferienjobs infrage. Vielleicht braucht ein Geschäft eine kurzzeitige Aushilfe oder du kannst in einem Büro helfen.

Besonders interessant ist für viele Studenten eine Tätigkeit als Werkstudent, weil damit meist eine bessere Bezahlung einhergeht. Außerdem kannst du auf diese Weise in Bereichen Berufserfahrung sammeln, in denen du später arbeiten möchtest. Das ist ein Vorteil bei Bewerbungen nach dem Studium. Werkstudentenjobs laufen im Semester oft nebenher, es gibt aber auch Stellen, die auf die vorlesungsfreie Zeit begrenzt sind.

Studentenjobs findest du über Job-Portale im Internet. Wenn du schon einen möglichen Arbeitgeber im Kopf hast, kann es sich lohnen, auf der Webseite des Unternehmens zu schauen, ob Studententätigkeiten angeboten werden. Auch eine Initiativbewerbung kann aussichtsreich sein. Frage aber am besten vorher nach, ob Initiativbewerbungen von Studenten willkommen sind.

Bewerbung für einen Studentenjob in den Semesterferien schreiben: Tipps für Anschreiben und Lebenslauf

Wie schnell du einen Ferienjob als Student findest und welche Jobs dir offenstehen, hängt natürlich in erster Linie von deinen Vorerfahrungen und Qualifikationen ab. Es kommt aber auch darauf an, wie überzeugend deine Bewerbung für den Ferienjob ist. Wichtig ist, dass deine Bewerbung vollständig ist. In der Regel wollen Arbeitgeber mindestens Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse wie Arbeits- oder Praktikumszeugnisse oder einen Notenschnitt aus dem Studium sehen.

Besonderes Augenmerk solltest du auf das Anschreiben für deinen Ferienjob legen. Darin erklärst du einem potenziellen Arbeitgeber, was dich auszeichnet und warum du dich gerade dort bewirbst. Im Anschreiben solltest du nicht deinen Lebenslauf verschriftlichen, sondern wichtige Aspekte herauspicken und auf sie eingehen.

Was du hervorheben solltest, hängt von der Stelle ab, um die es geht. Die Stellenausschreibung gibt dir Hinweise darauf, was dem Arbeitgeber besonders wichtig ist. Nenne im Anschreiben für den Ferienjob auch ausgewählte Soft Skills und untermauere sie mit Beispielen, damit deine Behauptungen glaubhaft wirken.

Ein individueller Lebenslauf für jede Bewerbung

Bei deinem Anschreiben solltest du darauf achten, wie lebhaft und flüssig es geschrieben ist. Besonders, wenn es mutmaßlich viele Konkurrenten um die freie Stelle gibt, ist wichtig, dass dein Anschreiben den Verantwortlichen anspricht. Das gelingt dir am ehesten mit kurzen Sätzen, einer aktiven Sprache und dem Verzicht auf Selbstverständlichkeiten à la „Hiermit bewerbe ich mich…“ oder „Mit großem Interesse habe ich gesehen, dass…“.

Mühe geben solltest du dir außerdem bei deinem Lebenslauf. Wie beim Anschreiben solltest du für jeden Arbeitgeber ein eigenes Dokument erstellen. Dafür ist es hilfreich, wenn du einen Lebenslauf als Vorlage hast, in der all deine Erfahrungen verzeichnet sind. Diese Vorlage nimmst du als Ausgangspunkt, um individuell zugeschnittene Lebensläufe zu schreiben. Ein Lebenslauf sollte nach Möglichkeit nur Angaben enthalten, die für den jeweiligen Arbeitgeber wirklich interessant sind. Wichtig ist aber auch, dass der Lebenslauf keine größeren Lücken enthält.

Achte darauf, dass dein Lebenslauf alle üblichen Kategorien enthält. Nutze für die Beschreibung bisheriger Erfahrungen Stichpunkte, die möglichst aussagekräftig sein sollten. Hilfreich sind Schlagworte, die sich auch in der Stellenausschreibung finden – so fühlt sich der jeweilige Arbeitgeber direkt angesprochen. Falls du ein Bewerbungsfoto verwendest – was nicht zwingend, aber empfehlenswert ist –, sollte es sich um eine professionelle und aktuelle Aufnahme handeln.

Bildnachweis: wavebreakmedia / Shutterstock.com


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