Mitarbeiter in einem Büro mit guter Arbeitsatmosphäre

Gute Arbeitsatmosphäre: Darum ist sie so wichtig

Mitarbeiter, die in Vollzeit arbeiten, verbringen einen großen Teil ihres Tages am Arbeitsplatz. Die meisten wünschen sich deshalb dort eine gute Arbeitsatmosphäre, die einem den Arbeitstag versüßt. Wie Arbeitgeber für gute Stimmung in der Belegschaft sorgen können und wie jeder einzelne Mitarbeiter zu einem guten Betriebsklima beitragen kann, erfährst du im Folgenden.

Gute Arbeitsatmosphäre: Was heißt das eigentlich?

Wer von Arbeitsatmosphäre spricht, meint damit häufig, dass ein gutes Verhältnis zu den Vorgesetzten und Kollegen besteht. Wenn es im Unternehmen eine gute Arbeitsatmosphäre gibt, fühlt man sich bei seinem Arbeitgeber wohl und geht gerne zur Arbeit.

Für viele Beschäftigte ist eine angenehme Arbeitsatmosphäre auch daran geknüpft, dass man sich wertgeschätzt fühlt und dass sowohl Vorschläge und Anregungen als auch Wünsche und Verbesserungsvorschläge von Vorgesetzten ernst genommen werden.

Davon abgesehen können noch weitere Faktoren zu einer guten Arbeitsatmosphäre beitragen:

  • Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Eigenverantwortlichkeit
  • Offene Kommunikation
  • Offene Führungskultur

Dies sind nur einige beispielhafte Aspekte, die in dieser Hinsicht eine Rolle spielen können.

Warum ist eine gute Arbeitsatmosphäre so wichtig?

Ein gutes Betriebsklima hat einen zunächst einen klaren Vorteil: Mitarbeiter, die sich bei ihrem Arbeitgeber wohlfühlen und das Gefühl haben, wertgeschätzt zu werden, sehen sich weniger häufig nach einem neuen Arbeitgeber um. Schließlich haben sie einen guten Draht zu ihren Vorgesetzten und ein freundschaftliches Verhältnis zu den Kollegen. Beides gibt man ohne triftigen Grund nicht so schnell auf.

Für Arbeitgeber lohnt sich das Streben nach einer positiven Arbeitsatmosphäre also allein schon daher, weil sie so im Idealfall seltener auf die Suche nach neuem Personal gehen müssen. Bei geringer Fluktuation müssen Stellen seltener nachbesetzt werden. Das spart wichtige Ressourcen.

Zusätzlich muss kein Mitarbeiter abgestellt werden, um sich um das Onboarding neuer Mitarbeiter zu kümmern. Auch das spart Zeit und Geld, weil bereits eingearbeitete Arbeitnehmer sich komplett auf ihre Aufgaben konzentrieren können und nicht einen Teil ihrer Arbeitszeit dafür verwenden brauchen, einem neuen Teammitglied die Grundlagen zu erklären.

Aber noch auf andere Weise kann sich eine positive Arbeitsatmosphäre für alle Beteiligen positiv auswirken. Mitarbeiter, die gerne zur Arbeit gehen, weil sie dort professionell und wertschätzend behandelt werden, arbeiten produktiver und zeigen mehr Motivation. Das ist einerseits für den einzelnen Beschäftigten schön. Denn mit der nötigen Produktivität und Motivation vergeht der Arbeitstag schneller und angenehmer.

Andererseits freut sich auch der Arbeitgeber. Schließlich sind die Ergebnisse in der Regel besser, wenn Mitarbeiter motiviert an die Arbeit gehen. Eine hohe Mitarbeitermotivation hat deshalb einen nicht zu verachtenden Einfluss auf den Umsatz und die Erfolgschancen eines Unternehmens.

Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass Unternehmen mit einer positiven Arbeitskultur eher Innovationen hervorbringen. Auch das ist für den wirtschaftlichen Erfolg einer Firma entscheidend.

Diese Faktoren haben auf die Arbeitsatmosphäre Einfluss

Schauen wir uns die Faktoren an, die in besonderer Weise auf die Arbeitsatmosphäre wirken sollen. Laut der Studie „Arbeitsmotivation 2014“ des Personaldienstleisters Manpower Group sind das zum Bespiel folgende:

  1. Wertschätzung: Die im Rahmen der Studie befragten Mitarbeiter gaben an, dass sich bei ihrem Arbeitgeber wohlfühlen, wenn die Führungskräfte Wertschätzung zeigen. Besonders in stressigen Zeiten trennt sich in dieser Hinsicht die Spreu vom Weizen. Mitarbeiter empfinden es gerade in anspruchsvollen Arbeitsphasen als positiv, wenn der Arbeitgeber sie wertschätzend behandelt, wenn er auch in schwierigen Zeiten gute Leistung lobt und anerkennt.
  2. Weder Über- noch Unterforderung: Eine gute Arbeitsatmosphäre stellt sich für viele Beschäftigte auch dann ein, wenn die täglichen Aufgaben sowohl vom Umfang als auch vom Anspruch ausgewogen sind. Mitarbeiter empfinden es als angenehm, wenn Arbeitsaufträge erledigt werden können, ohne in Hektik zu verfallen. Auf der anderen Seite schätzen sie es außerdem, wenn sie durch ihre Aufgaben ein wenig herausgefordert werden. Denn Unterforderung produziert Desinteresse und endet in schlimmen Fällen in einem sogenannten Boreout, einem Zustand der Erschöpfung durch Langeweile.
  3. Kontakt nach Feierabend: Eine angenehme Arbeitsatmosphäre entsteht außerdem dann, wenn Kollegen untereinander einen guten Kontakt haben. Mitarbeiter aus Unternehmen, in denen die Beschäftigten nach Feierabend gerne ein Bierchen zusammen trinken, fühlen sich bei ihrem Arbeitgeber wohler als Arbeitnehmer, bei denen das nicht der Fall ist.

Schlechtes Betriebsklima hat Folgen

Eine eher unangenehme Arbeitsatmosphäre drückt nicht nur auf die Stimmung, sie kann auch Folgen für die Gesundheit einzelner Mitarbeiter haben.

Bei leichten Fällen fehlt Mitarbeiter morgens die Motivation, zur Arbeit zu gehen. Sie können deswegen auch übel gelaunt sein. Das hat Auswirkungen auf die übrigen Beschäftigten, denn nicht nur gute, sondern vor allem schlechte Laune ist ansteckend. Schon ein mürrischer Mitarbeiter kann nachhaltigen Einfluss auf das gesamte Arbeitsklima haben.

Werden einige Beschäftigte systematisch schlecht behandelt und gemobbt, hat das jedoch eher Auswirkungen auf den individuellen Arbeitnehmer. Untersuchungen zeigen, dass Mobbing sich nicht nur nachteilig auf die Arbeitsmotivation auswirkt, sondern bei Betroffenen auch zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann:

  • Konzentrationsprobleme
  • anhaltende Nervosität
  • Erschöpfung bis hin zur Depression
  • Kopfschmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Probleme beim Ein- und Durchschlafen

sind nur einige der Folgen, die eine unangenehme Arbeitsatmosphäre haben kann.

Für Arbeitgeber bedeutet das Vorherrschen eines ungünstigen Betriebsklimas nicht nur eine höhere Fluktuation, sondern auch schlechtere Arbeitsergebnisse und eine höhere Fehlerquote.

Wie Arbeitgeber eine gute Arbeitsatmosphäre fördern können

Aus unterschiedlichen Studien und Umfragen lassen sich Maßnahmen ableiten, die Arbeitgeber durchführen können, um die Arbeitsatmosphäre in ihrem Unternehmen zu verbessern.

  1. Die Ausstattung: Die Arbeitsatmosphäre lässt sich durch scheinbar nebensächliche Dinge, wie beispielsweise die Ausstattung mit guten und schicken Büromöbeln, verbessern. Gerade bei Büroarbeitsplätzen ist eine ergonomische Einrichtung ein nicht zu unterschätzender Faktor für die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Denn bei einem Vollzeitjob verbringen Mitarbeiter 40 Stunden pro Woche am Schreibtisch. Arbeitgeber, die ihren Beschäftigten höhenverstellbare Schreibtische und ergonomische Bürostühle bereitstellen, drücken ihre Wertschätzung aus. Sie zeigen, dass ihnen etwas daran liegt, dass die Mitarbeiter gesund bleiben. Das trägt zu einer positiven Arbeitsatmosphäre bei.
  2. Die Pausenmöglichkeiten: Nicht nur der individuelle Arbeitsplatz des Mitarbeiters spielt im Hinblick auf ein gutes Betriebsklima eine Rolle. Mitarbeiter schätzen es außerdem, wenn der Arbeitgeber Pausenräume ansprechend einrichtet und Möglichkeiten schafft, kurz von der Arbeit abzuschalten und den Kopf freizubekommen. Ein Tischfußballspiel oder eine Tischtennisplatte sind beispielsweise beliebte Gegenstände, um das Betriebsklima zu verbessern. Die Mitarbeiter bekommen nicht nur eine kurze Auszeit von der Arbeit, sie amüsieren sich auch mit den Kollegen, was den Zusammenhalt im Team fördern kann.
  3. Der Workload: Wie wir gesehen haben, ist ein ausgeglichenes Maß zwischen Über- und Unterforderung ebenfalls wichtig für eine gute und angenehme Arbeitsatmosphäre. Vorgesetzte sind daher angehalten, den Workload eines jeden Mitarbeiters individuell zu überprüfen und gegebenenfalls nachzubessern. Das bedeutet einigen Aufwand, lohnt sich aber. Denn zufriedene Mitarbeiter, die optimal ausgelastet sind und gefördert werden, sind eine Bereicherung für das Unternehmen.
  4. Die Unternehmenskultur: Mitarbeiter fühlen sich in Unternehmen wohler, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Sorgen und Nöte gehört werden. Auch in dieser Hinsicht ist der Vorgesetzte in der Pflicht. Die Führungskraft sollte dafür sorgen, dass eine Unternehmenskultur etabliert wird, in der jeder einzelne Mitarbeiter seine Meinung äußern kann – und diese Meinung auch gehört wird.

Das können Mitarbeiter für ein gutes Betriebsklima tun

Nicht nur Vorgesetzte und der Arbeitgeber können die Arbeitsatmosphäre beeinflussen. Jeder Beschäftigte trägt ganz entscheidend dazu bei, dass im Unternehmen eine gute Stimmung herrscht:

  1. Schlechte Laune zu Hause lassen: Morgens schon Streit mit dem Partner zu haben oder auf dem Arbeitsweg lange im Stau zu stehen, kann die Stimmung trüben. Doch dafür können die Kollegen nichts. Wer zu einer guten Arbeitsatmosphäre beitragen möchte, versucht daher so gut wie möglich, seine schlechte Laune nicht an den Kollegen auszulassen. Das kann gelingen, indem man sich fünf Minuten Pause gönnt und tief durchatmet, bevor man das Büro betritt. Kurze Achtsamkeitsübungen können dabei helfen, sich zu erden und den Kollegen offen und freundlich zu begegnen.
  2. Sich auf sich selbst konzentrieren: Kollege Meier wurde schon wieder für seine Präsentation gelobt, während die eigenen positiven Quartalszahlen keine Rolle spielen? Auch das ist ärgerlich und sicherlich für viele Arbeitnehmer ein Grund, schlechte Laune zu bekommen. Die schlechte Laune ändert jedoch nichts daran, dass Kollege Meier gelobt wurde. Besser: Sich gar nicht erst mit anderen Kollegen vergleichen und vor allem keinen Neid aufkommen lassen. Denn das führt dazu, dass sich die Arbeitsatmosphäre verschlechtert.
  3. Zusagen einhalten: Wer dafür sorgen möchte, dass das Betriebsklima bei seinem Arbeitgeber angenehm ist, der muss sich an seine eigenen Zusagen halten – und zwar nicht nur an diejenigen Zusagen, die man dem Vorgesetzten gegeben hat. Auch und gerade die Kollegen möchten sich auf einen verlassen können. Wenn alle Teammitglieder füreinander einstehen und sich auch in stressigen Situationen gegenseitig unterstützen, ist das gut für die Arbeitsatmosphäre.

Bildnachweis: bbernard / Shutterstock.com


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