Ein Team hält die Hände zusammen, es gibt eine gute Mitarbeitermotivation

Mitarbeitermotivation: Warum es nicht nur am Gehalt liegt

Ist die Mitarbeitermotivation hoch, hat das Vorteile für alle Beteiligten: Mitarbeiter haben Freude an ihrem Job und der Arbeitnehmer profitiert von der steigenden Produktivität. Welche einfachen Methoden helfen können, um die Motivation in der Belegschaft zu steigern, verraten wir jetzt.

Mitarbeitermotivation: Was ist das überhaupt?

Wer verstehen will, was es bedeutet, Mitarbeiter zu motivieren, sollte dort nach einer Definition suchen, wo man sich mit Wirtschaft auskennt: beispielsweise im Gabler Wirtschaftslexikon. Dort beschreibt Professor Dr. Thomas Bartscher Mitarbeitermotivation als:

„Einflussnahme der Führungskraft bzw. des Unternehmens auf den Mitarbeiter, um diesen zu bewegen, sein Leistungsverhalten und/oder seine Leistungsergebnisse beizubehalten, weiterzuentwickeln oder (grundlegend) zu ändern.“

Das bedeutet, dass der Vorgesetzte gefragt ist, wenn es darum geht, die Mitarbeitermotivation zu steigern. An ihm liegt es, die nötigen Anreize zu setzen, dass der Mitarbeiter weiter so erfolgreich arbeitet, wie er es tut, oder dass er sich mehr ins Zeug legt, als es jetzt gerade der Fall ist.

Wie motiviert man Mitarbeiter?

Die Definition aus dem Wirtschaftslexikon verrät uns aber noch mehr, denn sie geht auf mögliche Ebenen ein, auf denen Einfluss auf die Mitarbeitermotivation genommen werden kann:

  1. Materielles und immaterielles Umfeld: Dazu gehören zum Beispiel die Bedingungen am Arbeitsplatz wie die Ausstattung, Beleuchtung, die Arbeitsabläufe, aber auch die Bezahlung der Mitarbeiter.
  2. Psychisches Umfeld: In diesem Bereich geht es unter anderem um das Führungsverhalten, das generelle Klima im Betrieb und den Kontakt zu Kollegen.
  3. Privates Umfeld: Wenn wenig Zeit für Familie und Freunde bleibt, weil der Job zu viel abverlangt, kann die Mitarbeitermotivation leiden. Umgekehrt kann es sich positiv auswirken, wenn der Arbeitgeber ein Umfeld schafft, in dem der Mitarbeiter eine ausgewogene Work-Life-Balance hat und damit die Möglichkeit bekommt, noch Zeit für einen Ausgleich neben dem Job zu haben.

Vorgesetzte, andere Führungskräfte oder gar der Chef können den Beschäftigten nur extrinsisch, also von außen, motivieren. Die andere Form der Mitarbeitermotivation nennt man intrinsische Motivation. Dabei braucht der Beschäftigte keine äußeren Anreize, sondern arbeitet motiviert, weil ihm die Arbeit Spaß macht, er sich also aus sich selbst heraus motivieren kann.

Mitarbeitermotivation steigern: Warum es so wichtig ist

Führungskräfte und andere Entscheidungsträger im Unternehmen sind gut beraten, sich mit dem Konzept Mitarbeitermotivation zu beschäftigen. Denn unmotivierte Mitarbeiter, die nur Aufgaben erledigen, zu denen sie aufgefordert werden, die ihren Kollegen in stressigen Zeiten nicht helfen und die keine Verbesserungsvorschläge machen, werden zum Erfolg des Unternehmens nur wenig beitragen. Kurzum, wenig motivierte Mitarbeiter gehören in aller Regel nicht zu den Leistungsträgern, sondern sind eher ein Kostenfaktor.

Außerdem kann fehlende Mitarbeitermotivation zu einer höheren Fluktuation im Unternehmen führen. Wenn Beschäftigte keine Bindung oder gar intrinsische Motivation für den Job verspüren, sind sie eher bereit zu kündigen. Auch das verursacht wiederum Kosten. Denn dann muss die Personalabteilung aktiv werden, neue Stellenanzeigen schalten, Bewerbungen sichten und Bewerbungsgespräche führen – all das kostet Geld.

Auch auf den Krankenstand wirkt es sich aus, wenn Mitarbeiter nur wenig oder gar nicht motiviert sind. Beschäftigte, die nur noch wenig Elan für ihren Job aufbringen oder bereits innerlich gekündigt haben, sind durchschnittlich 3,2 Tage pro Jahr häufiger krank als ihre motivierten Kollegen. Mitarbeitermotivation ist damit ein nicht zu unterschätzender finanzieller Faktor.

Mitarbeiter motivieren: Ideen und Beispiele

Wie also kann es gelingen, die Mitarbeitermotivation im Unternehmen zu verbessern? Dazu haben sich bereits viele intelligente Menschen aus den unterschiedlichsten Branchen und Fachrichtungen Gedanken gemacht. Einige ihrer Ideen und Beispiele, wie man Mitarbeitermotivation steigern kann, möchten wir dir nicht vorenthalten:

  1. Auf Kommunikation setzen: Wertschätzende Kommunikation ist einer der Grundsteine dafür, wenn man Mitarbeiter motivieren möchte. Wenn Führungskräfte mit ihren Mitarbeitern auf Augenhöhe kommunizieren und sie dazu ermutigen, eigene Ideen einzubringen, kann das eine ganze Reihe von Vorteilen haben: Die Mitarbeiter spüren, dass ihre Meinung gefragt ist und sie bekommen außerdem den Eindruck, dass sie etwas verändern können, wenn sie sich anstrengen. Das stärkt das Ego und die Beziehung zum Arbeitgeber – eine gute Situation für beide Seiten.
  2. Individuell reagieren: Führungskräfte sollten außerdem zu Maßnahmen greifen, die zu dem jeweiligen Mitarbeiter passen. Das bedeutet, dass sie sich mit der Persönlichkeit und den Ansprüchen des individuellen Beschäftigten auseinandersetzen müssen, bevor sie ins Gespräch gehen. Obwohl dieses Vorgehen deutlich zeitaufwendiger ist, lohnt es sich. Damit vermittelt die Führungskraft dem Beschäftigten, dass er die Zeit wert ist und das hat einen äußerst positiven Einfluss auf die Mitarbeitermotivation.
  3. Mitarbeiter loben: „Nicht geschimpft ist schon genug gelobt.“ Einige Vorgesetzte führen ihre Teams noch immer nach dieser vermeintlichen Weisheit. Mittlerweile weiß man jedoch, dass gut platziertes Lob die Mitarbeiter motivieren kann. Vorgesetzte sollten also unbedingt diese Chance nutzen und ihre Beschäftigten loben, wenn ihnen etwas wirklich gut gelungen ist. Gerne auch vor den Kollegen, denn das verleiht dem Lob noch größeres Gewicht.
  4. Erfolge belohnen: Wenn ein größeres Projekt erfolgreich abgeschlossen wurde oder man endlich den Traumkunden für sich gewinnen konnte, sollte man das gebührend feiern. Schließlich haben alle Mitarbeiter dazu beigetragen, dass das Ziel erreicht werden konnte. Vorgesetzte zeigen ihre Wertschätzung und Dankbarkeit für den großen Einsatz des Teams zum Beispiel dadurch, dass sie Erfolge feiern und Mitarbeiter zum Beispiel zu einem gemeinsamen Abendessen einladen.
  5. Zu Fehlern stehen: Kein Mensch ist perfekt, auch nicht der Vorgesetzte oder der Chef. Trotzdem haben einige Führungskräfte noch immer die Vorstellung, dass sie sich keine Fehler erlauben und erst recht nicht vor anderen eingestehen dürfen. Das ist jedoch für alle Beteiligten sehr anstrengend. Denn Vorgesetzte, die einfach nicht zugeben können, dass ihnen etwas misslungen ist, sondern die Schuld anderen in die Schuhe schieben, vergiften das Betriebsklima. Und das wiederum führt dazu, dass die Mitarbeitermotivation sinkt.
  6. Arbeitszeit flexibel gestalten: Wer Vollzeit arbeitet, hat häufig Probleme, Arzttermine oder Behördengänge wahrzunehmen. Flexible Arbeitszeiten können hier helfen. Gerade berufstätige Eltern wissen es sehr zu schätzen, wenn der Arbeitgeber familienfreundliche Arbeitszeiten oder Gleitzeit ermöglicht. Das kann die Motivation steigern und außerdem die Bindung zum Arbeitgeber fördern.

Bildnachweis: stockfour / Shutterstock.com


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