Schlusssatz im Anschreiben

In jedem Bewerbungsanschreiben stecken zwei essentielle Bestandteile, die die Dramaturgie Ihrer Bewerbung auf einen Höheopunkt bringen:
Der Einleitungssatz und der Schlusssatz. Optimalerweise lenken und steuern Sie mit diesen beiden Bestandteilen die Aufmerksamkeit und die Motivation des Lesers.
Dabei ist beim Schlussatz die Aufmerksamkeit des Lesers höher, denn dies ist quasi das Letzte, was der Leser von Ihnen liest. Man sagt, dass die letzten Worte „nachhallen“. Der hier entstehende Eindruck bleibt also im Gedächtnis des Lesers. Doch wie schaffen Sie es, dass Sie hier Eindruck hinterlassen?

Tipps & Beispiele für den Bewerbungsschluss

Im Schlusssatz geht es vor allem darum, dass Sie freundlich und zugleich motiviert klingen. Es geht auch darum, dass Sie einge Menge Selbstbewusstsein durchklingen lassen.
Schließlich haben Sie gerade im vorhergegangenen Anschreiben folgende Punkte deutlich gemacht:

  1. Sie wollen den Job
  2. Sie bringen viele Kompetenzen ein – sowohl Soft-Skills, als auch Hard-Skills
  3. Sie sind die Idealbesetzung

Somit sind Sie nun nicht mehr nur ein Bittsteller, sondern ein ernstzunehmender Kandidat.
Sie können sowohl mit Ihren Kompetenzen, Ihrem Know-How, Ihrer Leistungsbereitschaft und vor allem Ihrer Motivation überzeugen. Und Sie bringen Mehrwert in das Unternehmen.
Es ist also wichtig, dass Sie sich nicht „unter Wert“ verkaufen. Zeigen Sie, was Sie haben!
Vermeiden Sie es, am Ende Ihres Anschreiben im Schlusssatz „für die Aufmerksamkeit“ zu bedanken. Sie haben schließlich gerade keinen Vortrag gehalten. Außerdem macht Sie diese Aussage „klein“.

Der Konjunktiv – ein Fehler

Ein großer Fehler in Ihrem Schlusssatz ist der Konjunktiv. Ihn zu vermeiden, ist ein elementarer Bestandteil.
Warum es hier zu einem Problem kommen kann, sehen Sie am besten an den folgenden Beispielen:

„Ich würde mich freuen, wenn Sie mich zu einem persönlichen Gespräch einladen würden.“
„Gerne würde ich Ihnen meine Motivation ausführlich in einem persönlichen Gespräch erläutern.“
„Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich zu einem persönlichen Gespräch einladen würden.“

Obwohl sie mit diesen Aussagen höflich und zurückhaltend wirken wollen, besteht für den Leser ein gravierender Knackpunkt:
Sie schwächen Ihre Aussagen ab. Und gerade dieser Umstand kann sich im Berufsleben als wenig hilfreich herausstellen.
Denn jemand, der seine Aussagen gleich kleinredet, wird sich vermutlich schlecht durchsetzen können. Sie nähren Zweifel an Ihren eigenen Aussagen.
Bitte also kein Konjunktiv im Schlusssatz!

Schlusssatz richtig formulieren: Aktion vom Leser fordern

Behalten Sie im Hinterkopf, dass das Bewerbungsanschreiben und der Lebenslauf nur ein Bestandteil Ihrer Bewerbung sind. Was Sie eigentlich wollen ist eine Einladung zum persönlichen Gespräch.
Nutzen Sie den Schlusssatz, um auf diesen Umstand hinzuweisen. Kommen Sie darauf ruhig am Ende zur Sprache.
Zahlreiche Studien im Internet zeigen, die Weiterempfehlungs- und die Kommtentarrate stark ansteigt, wenn man den Leser explizit dazu auffordert – Häufig auch „Call-to-action“ genannt.
Diesen Trick können Sie wunderbar adaptieren und ihn dazu benutzen, den Leser zu einer Aktion aufzufordern.
Sie können sich somit fast selbst zum Gespräch einladen, obwohl Sie gar nicht derjenige sind, der dies entscheidet.
Schreiben Sie beispielsweise: „Ich freue mich darauf, Ihnen diese ersten Eindrücke in einem persönlichen Gespräch weiter auszuführen.“

Sie können sogar einen Schritt weitergehen und gleich für die offene Position zusagen:

Ich freue mich, die offene Position zum 01.01.2015 anzutreten.

Dadurch können Sie auch gleich Ihren frühesten Eintrittstermin nennen.
Dies ist ein Psychotrick: Sie unterstellen, dass Sie der beste Kandidat sind, den Job sicher haben. Dadurch lassen Sie wenig Raum für Spekulationen.

Wie sieht nun ein guter Schlussatz aus?

Wir möchten Ihnen an dieser Stelle ein paar Beispiele für gute Schlussätze liefern. Beachten Sie auf jeden Fall, dass Sie die Sätze noch an Ihren Sprachgebrauch anpassen. Es ist wichtig, dass Sie dies tun. Denn wenn Sie im vorangegangenen Anschreiben eher „die graue Maus“ waren, sollten Sie im Abschlusssatz nicht „auf dicke Hose“ machen.
Jenachdem, wie Ihr vorangegangenes Anschreiben formuliert war, bieten sich unterschiedliche Varianten an:

Motivierte Schlusssatz-Varianten

„Ich bin für eine Mitarbeit hochmotiviert und freue mich, Ihnen dies im Vorstellungsgespräch persönlich zu beweisen.“
„Ich freue mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch oder zum Probearbeiten.“
„Ich bin gespannt auf Ihre Antwort und freue mich, wenn Sie sich die Zeit für ein persönliches Gespräch nehmen.“
„Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann freue ich mich auf ein persönliches Gespräch.“
„Ich möchte Ihr Unternehmen gern in einem persönlichen Gepräch kennenlernen“
„Gerne überzeuge ich Sie in einem persönlichen Gespräch davon, dass Sie mit mir einen ebenso engagierten wie erfahrenen Mitarbeiter gewinnen.“

Selbstbewusste Schlusssatz-Varianten

„Ihrer positiven Rückmeldung sehe ich mit großer Freude entgegen.“
„Ich freue mich, bald mit Leidenschaft und Engagement zum Erfolg Ihres Unternehmens beizutragen und freue mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.“
„Wenn Sie also einen kompetenten, zuverlässigen und belastbaren Mitarbeiter suchen, dann freue ich mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.“
„Ich brenne darauf, mich mit meinen Fähigkeiten und Erfahrungen der neuen Aufgabe zu stellen und sie zu meistern.“

Kompakte Schlusssatz-Varianten

„Gerne überzeuge ich Sie persönlich. Auf einen Terminvorschlag dazu freue ich mich.“
„Für den nächsten Schritt in Ihrem Bewerbungsprozess bin ich bereit.“
„Für ein weiterführendes Gespräch stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.“
„Für ein persönliches Gespräch komme ich gerne zu Ihnen.“
„Gern möchte ich mich persönlich bei Ihnen vorstellen. Auf Ihre Einladung freue ich mich.“

Im Anschluss an Ihren Abschlusssatz beenden Sie Ihr Schreiben bitte „mit freundlichen Grüßen“ oder „mit besten Grüßen“.
Zusätzlich unterschreiben Sie Ihr Anschreiben bitte – und zwar handschriftlich!

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