Ein Beispiel für Hard Skills: Ein Mann nutzt Programmiersprache zum Aufbau einer Webseite

Hard Skills: Definition, Beispiele und Tipps für die Bewerbung

Der ideale Bewerber bringt sowohl die geforderten Hard Skills als auch die nötigen Soft Skills mit. Manchmal ist das allerdings gar nicht so einfach. Denn Personaler verlangen zum Teil viele Kenntnisse und Fähigkeiten – und nur die wenigsten Bewerber bringen alle davon mit. Was also tun? Zunächst einmal gilt, nicht verzweifeln und Ruhe bewahren. Denn wir verraten dir, wie du in deiner Bewerbung am geschicktesten damit umgehst. Plus: Kostenlose Bewerbungsmuster, um Hard Skills optimal zu präsentieren.

Definition: Was ist mit Hard Skills gemeint?

Hard Skills ist der Gegenbegriff zu Soft Skills. Mit Hard Skills meint man die Fähigkeiten eines Bewerbers, die er in der Schule, während der Ausbildung oder im Studium erworben hat. Fremdsprachkenntnisse oder Fähigkeiten in einem bestimmten Buchhaltungsprogramm sind zum Beispiel typische Hard Skills. Hard Skills kann man also in der Regel mit einem Zertifikat, Zeugnis oder einer anderen Bescheinigung belegen – bei Soft Skills ist das nicht ganz so einfach.

Hard Skills: Beispiele für die Fähigkeiten

Folgende Beispiele gelten als typische Hard Skills, die noch dazu häufig in Stellenausschreibungen verlangt werden:

  1. Fremdsprachen: zum Beispiel verhandlungssicheres Englisch
  2. EDV: Computerprogramme wie Microsoft Word oder verschiedene Bildbearbeitungsprogramme
  3. IT: Programmiersprachen wie Java oder Kenntnisse mit Datenbanken wie SAP
  4. Social Media: Kenntnisse und Erfahrungen mit Instagram oder Twitter
  5. Ausbilderschein: belegbar durch Ausbildereignungsprüfung
  6. Schulische oder akademische Abschlüsse: belegbar durch das Zeugnis der Schule oder Hochschule

Hard Skills vs. Soft Skills: die Unterschiede

Im Gegensatz zu Hard Skills lassen sich Soft Skills in der Regel nicht mit einem Zertifikat oder einer kurzen Präsentation belegen. Soft Skills sind zwischenmenschliche oder individuelle Fähigkeiten und Eigenschaften, die sich nur schwer objektiv quantifizieren lassen. Ein typischer Soft Skill ist beispielsweise Empathie – und diese Fähigkeit lässt sich eben nicht so einfach nachprüfbar belegen.

Trotzdem dürfen Soft Skills in der Bewerbung nicht vernachlässigt werden. Denn nur bei den wenigsten Berufen dürfte es ausreichen, wenn der Bewerber lediglich die nötigen Hard Skills mitbringt. Auch Soft Skills wie Teamfähigkeit oder Organisationsgeschick gehören nun einmal dazu, wenn man beruflich erfolgreich sein möchte.

Und das weiß natürlich auch der Personaler, der das Bewerbungsgespräch führt. Aus diesem Grund wird er darauf achten, dass der Bewerber auch diese Schlüsselkompetenzen für den Beruf mitbringt.

Hard Skills in der Bewerbung: Das solltest du beachten

Sowohl die Hard als auch die Soft Skills sind ausschlaggebend dafür, ob du den Job bekommst oder nicht. Trotzdem solltest du die Liste an Wunschfähigkeiten, die Arbeitgeber in Stellenanzeigen nennen, nicht überbewerten.

Dir sollte vielmehr klar sein, dass Arbeitgeber lieber zu viele als zu wenige Eigenschaften und Fähigkeiten nennen, die Bewerber optimalerweise mitbringen sollten. Schließlich wollen sie die beste Person für den Job finden.

Auf der anderen Seite führt das jedoch häufig dazu, dass Bewerber das Gefühl bekommen können, hier werde die eierlegende Wollmilchsau gesucht. Denn nur die wenigsten Jobsuchenden dürften ausnahmslos alle Fähigkeiten und Kenntnisse mitbringen, die der Arbeitgeber sich wünscht.

Daher gilt es, sorgfältig abzuwägen und das eigene Profil mit der Stellenanzeige abzugleichen. Vielleicht hilft dir folgender Tipp: Personaler bauen Jobanzeigen häufig nach dem gleichen Schema auf. Und dabei verwenden sie sogenannte Muss- und Kann-Anforderungen.

Muss-Anforderung: Diese Fähigkeiten muss der Bewerber mitbringen

Diese Fähigkeiten und Kenntnisse sind zentral für den Job. Bewerber müssen diese Fähigkeiten besitzen, wenn ihre Bewerbung Aussicht auf Erfolg haben soll. Muss-Anforderungen erkennt man in der Regel daran, dass sie weit oben in der Stellenanzeige genannt werden.

Daneben werden sie häufig mit ganz typischen Formulierungen eingeleitet. Zum Beispiel diese hier:

  • Wir setzen voraus, dass der Bewerber …
  • Wir erwarten Kenntnisse in …
  • Voraussetzung für die Position ist …
  • Der ideale Kandidat kann Kenntnisse in … nachweisen

Kann-Anforderungen: Pluspunkte für die Bewerbung

Daneben gibt es diejenigen Fähigkeiten, die Bewerber nicht unbedingt mitbringen müssen. Verfügen sie jedoch darüber, kann das ein echter Pluspunkt in der Bewerbung sein. Solltest du eine oder gleich mehrere Kann-Anforderungen für die gewünschte Stelle besitzen, hebst du sie am besten in deinem Anschreiben hervor. Mit etwas Glück kannst du dir damit einen Vorsprung vor der Konkurrenz verschaffen.

Kann-Anforderungen erkennst du unter anderem an diesen Formulierungen:

  • Hilfreich ist außerdem …
  • Wünschenswert sind Kenntnisse in …
  • Wir freuen uns, wenn Sie zusätzlich Kenntnisse in …
  • Nützlich sind Erfahrungen mit …

Insgesamt gilt hier, dass die Wichtigkeit der Anforderungen von oben nach unten abnimmt. Die ersten zwei bis drei Hard Skills solltest du in jedem Fall mitbringen. Wenn du die übrigen nicht mitbringst, ist das aber nicht unbedingt ein Grund, sich nicht zu bewerben.

Vielmehr musst du in dem Fall den Personaler im Vorstellungsgespräch überzeugen. Das kann zum Beispiel so gelingen: „Ich habe zwar keine Fremdsprachenkenntnisse in Italienisch, habe in der Schule aber mehrere Jahre lang Spanisch gelernt. Daher bin ich recht zuversichtlich, dass ich auch diese Fremdsprache erlernen und mir zumindest die Grundkenntnisse selbst beibringen kann.“

Hard Skills im Anschreiben: So stellst du sie dar

Dieses Dokument solltest du natürlich nicht nur dazu nutzen, die Hard Skills und Soft Skills aufzulisten, die du mitbringst. In erster Linie ist das Anschreiben dazu da, dem Personaler deine persönliche Motivation deutlich zu machen und zu unterstreichen, dass du die geforderten Muss-Anforderungen erfüllst.

Da das Anschreiben meist nicht länger als eine DIN-A-4 Seite sein soll, ist eine sorgfältige Auswahl gefragt. Es geht nicht darum, dass du auch im Anschreiben noch einmal alle Hard und Soft Skills aufzählst, die du schon im Lebenslauf nennst.

Vielmehr solltest du das Anschreiben direkt auf die Stellenausschreibung beziehen, also die Punkte fokussieren, die dem Arbeitgeber besonders wichtig sind. Hilfreich ist es in jedem Fall, wenn du die Hard Skills mit entsprechenden Zertifikaten oder Bescheinigungen belegen kannst.

Während du im Lebenslauf die Hard und Soft Skills eher stichwortartig festhältst, hast du im Anschreiben dazu etwas mehr Platz. Hier darfst du sie nicht nur erwähnen, sondern auch Beispiele liefern. Besonders beliebt ist dieses Vorgehen in Bezug auf die Soft Skills. Denn wie wir gesehen haben, lassen sich diese ohne Kontext kaum greifbar machen. Erwähnst du aber beispielsweise, dass du in deiner Freizeit ehrenamtlich eine Jugendmannschaft trainierst, wird der Personaler dir eher glauben, dass du teamfähig und sozial engagiert bist.

So stellst du deine Hard Skills im Lebenslauf dar

Wie schon angesprochen stellst du im Lebenslauf die Hard Skills eher kurz und prägnant dar. In der Regel enthalten die verschiedenen Muster und Vorlagen für Lebensläufe entsprechende Platzhalter. Wenn du deine Hard Skills besonders betonen möchtest, kannst du dir ein passendes Bewerbungsmuster auf unserer Seite aussuchen. Und das beste: Das Muster ist für dich sogar kostenlos.

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