Eine Frau sitzt gelangweilt auf dem Sofa, wann sollte man aus dem Alltag ausbrechen?

Raus aus dem Alltag: Darum ist eine Auszeit wichtig

Wer Beruf und Familie unter einen Hut bringen muss, der kann sich schnell selbst vergessen und im Alltagstrott verlieren. Daher verraten wir einige Strategien, wie du raus aus dem Alltag und rein in die Auszeit finden kannst.

Aus dem Alltag ausbrechen: Warum es so wichtig ist

Eine Deadline jagt die nächste, die To-do-Liste wird immer länger und Überstunden sind schon lange zur Normalität geworden. Arbeitnehmern, die im Job derart eingespannt sind, fehlt die wichtige Auszeit vom Job. Sie fühlen sich oft schon nach kurzer Zeit wie in einem Hamsterrad gefangen. Das Leben besteht nur noch aus dem immer gleichen Trott: Aufstehen, duschen, frühstücken, zur Arbeit hetzen, seine Aufgaben erledigen, nach Hause kommen, fernsehen, schlafen – und am nächsten Morgen geht es wieder von vorne los.

Betroffene sind nicht nur beruflich äußerst eingespannt, sie habe auch wenig Zeit für Freizeitaktivitäten. Bei vielen Arbeitnehmern kommt auch noch das schlechte Gewissen hinzu. Die meisten sind nicht nur für sich selbst, sondern noch für weitere Personen verantwortlich: Sie haben einen Partner, vielleicht auch Kinder oder müssen sich um ältere Angehörige kümmern, die ihren Alltag nicht mehr allein bestreiten können.

Druck und Stress erhöhen sich so zusätzlich. Das kann dazu führen, dass man sich noch stärker nach einem Ausweg aus dem Alltag sehnt.

Ausbrechen aus dem Alltag: In diesen Fällen solltest du darüber nachdenken

Manchmal merken wir gar nicht, dass wir in unseren alltäglichen Abläufen so gefangen sind, dass uns keine Zeit für wichtige Dinge bleibt. Das ist schade, denn je früher wir etwas in unserem Alltag ändern, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Änderung zum gewünschten Ergebnis führt. Das kennen wir aus anderen Zusammenhängen: Haben wir uns erst an bestimmte Abläufe gewöhnt und diese wie selbstverständlich in unseren Alltag integrieren, fällt es später schwerer, sie wieder zu ändern und durch etwas Neues zu ersetzen.

Berücksichtige deshalb folgende Hinweise. Sie können ein Indiz dafür sein, dass du mit dem Alltagstrott haderst:

  • Jeder Arbeitstag hat den exakt gleichen Ablauf. Änderungen sind unwahrscheinlich. Gibt es Abweichungen, sind diese marginal.
  • Du hast nicht den Eindruck, dass du in den letzten Monaten das machen konntest, was du dir vorgenommen hast. Stattdessen bist du damit beschäftigt, die anstehenden Aufgaben nach und nach abzuarbeiten. Große Ziele bleiben auf der Strecke.
  • Schon seit längerem fehlt dir der Elan, etwas an deinem Alltag zu ändern. Du hast dich damit abgefunden und machst nur noch Dienst nach Vorschrift.
  • Du freust dich schon montags auf das Wochenende. Häufig kommst du jedoch auch dann nicht dazu, dich zu entspannen oder etwas für dich zu tun, um raus aus dem Alltag zu finden. Am Wochenende erledigst du eher Dinge, für die während der Woche keine Zeit bleib: Haushalt, Wäsche, Verwandte besuchen oder die Schulaufgaben der Kinder kontrollieren.
  • Wenn andere Personen aus deinem Umfeld über ihren Job reden, wirst du neidisch und traurig. Du sehnst dich danach, auch einen Job zu haben, der dir Spaß macht und bei dem du gleichzeitig Zeit für dich und deine Hobbys hast. Du glaubst aber nicht daran, dass du dieses Ziel mit deinem aktuellen Job erreichen wirst.
  • Bräuchtest du das Geld nicht, würdest du deinen Job sofort kündigen und etwas anderes machen. Da du jedoch Verantwortung für deine Familie hast, traust du dir diesen Schritt nicht zu.

Raus aus dem Bürojob: So kann es klappen

Wenn du einigen der obengenannten Aussagen zustimmst, solltest du darüber nachdenken, wie du aus deinem Alltag ausbrechen kannst. Das gilt auch, wenn du aktuell zwar gelangweilt bist von deinem Job, den Alltagstrott aber noch nicht als Belastung empfindest. Denn es besteht die Gefahr, dass du in absehbarer Zeit deine Motivation verlierst, was sich unter anderem auf deine Leistung im Job auswirken könnte.

Ganz zu schweigen davon, dass auch unsere Gesundheit darunter leidet, wenn wir tagtäglich Dinge tun, die uns überfordern, langweilen oder stressen. Psychosomatische Beschwerden wie Rückenschmerzen, Herz-Kreislaufprobleme, Schlafstörungen und Verdauungsbeschwerden können die Folge sein. Auch ein Burnout oder Boreout kann sich entwickeln.

Einfach mal raus aus dem Alltag: Mit diesen Tipps gelingt es

Du solltest daher keine Zeit vergeuden und möglichst sofort einen Weg raus aus dem Alltag finden. Vielleicht helfen dabei diese Tipps:

1. Den Status-quo bestimmen

Jede Veränderung beginnt mit einem Plan. Verdeutliche dir zunächst, wo du aktuell stehst und was dein größtes Problem ist. Ist es die Langeweile im Job, der ständige Druck oder die endlosen Aufgaben, die dein Vorgesetzter dir Tag für Tag aufträgt? Um Klarheit in dieser Frage zu gewinnen, raten Experten dazu, sich und seinen Tagesablauf von außen zu betrachten.

Wie würdest du deinen Alltag im Job und Privatleben für einen Außenstehenden beschreiben? Notiere dir die wichtigsten Punkte und versuche, deinen herkömmlichen Tagesablauf in eigenen Worten kurz wiederzugeben. Bei einigen Menschen führt diese Form der objektiven Beschäftigung mit dem eigenen Alltag dazu, einen ganz neuen Blick auf die Dinge zu bekommen. Mit etwas Glück ist das der Anfang einer Veränderung.

2. Einen Plan entwickeln

Nach der Bestandsaufnahme kannst du dich darum kümmern, einen Plan für die Zukunft zu entwickeln. Zu diesem Zweck notierst du dir all diejenigen Punkte, die dich aktuell in deinem Berufs- und Privatleben stören. Was könnte besser sein, worunter leidest du besonders, was verdirbt dir morgens die Laune? Fokussiere dich dabei nicht nur auf die negativen Aspekte. Schreibe auch jene Dinge auf, die in deinem beruflichen und privaten Leben gut laufen. So findest du heraus, worauf du bei deinem nächsten Job achten solltest. Die größten Zeitfresser lassen sich mit dieser Methode identifizieren, was dir dabei helfen kann, aus dem Alltag auszubrechen und endlich mehr Zeit und Muße für dich zu haben.

3. Finanzielle Absicherung klären

Die meisten Arbeitnehmer zögern, ihren Job zu kündigen. Der Hauptgrund: das liebe Geld. Auch wenn der aktuelle Job nicht das ist, was man sich vielleicht wünscht, zahlt er zumindest die monatlichen Rechnungen. Gerade in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten werden es sich die meisten Arbeitnehmer gründlich überlegen, ob sie einen gut bezahlten Job aufgeben.

Dann musst du dein Vorhaben kleinschrittiger planen. Unter Umstände ergibt sich die Möglichkeit, die wöchentliche Arbeitszeit zu reduzieren, damit du ein mehr Zeit für andere Dinge hast. Überprüfe vorab, ob es in deinem Alltag Potenzial für finanzielle Einsparungen gibt. Vielleicht brauchst du nicht jedes Abo, das du abgeschlossen hast? Unter Umständen zahlst du viel Geld für Versicherungen, die du nicht benötigst? Mache dir die Mühe, deine monatlichen Ausgaben gründlich zu überprüfen, um Kosten zu senken.

4. Unterstützung suchen

Wenn Partner und Kinder im Spiel sind, solltest du vor einer Veränderung mit diesen sprechen. Deine Kinder werden vermutlich begeistert sein, wenn du endlich Zeit hast, sie von der Kita oder der Schule abzuholen und sie nicht erst abends siehst.

In aller Regel wird es auch deinen Partner freuen, wenn du aus deinem beruflichen Alltag ausbrichst und dir etwas mehr Zeit für Privates nimmst. In den meisten Fällen bringt dieses Vorgehen jedoch auch finanzielle Einbußen mit sich. Darüber solltest du mit deinem Partner. Gemeinsam könnt ihr es schaffen, einen gangbaren Weg zu finden und dem Alltag zu entfliehen.

Bildnachweis: Anatoliy Karlyuk / Shutterstock.com


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