Eine Frau hält sich die Stirn, sie hat eine Konzentrationsschwäche

Konzentrationsschwäche: Symptome, Ursachen und Tipps

Konzentrationsschwäche betrifft viele Menschen. Manche haben im Alltag viel zu viel um die Ohren und daher Schwierigkeiten, sich mit voller Aufmerksamkeit auf eine Sache zu fokussieren, andere beschäftigen persönliche Probleme, welche die Konzentration einschränken. Die Ursachen können verschieden sein, die Symptome ähneln sich jedoch in vielen Fällen. Denn letztlich führt Konzentrationsschwäche dazu, dass die Person nicht in der Lage ist, sich über einen längeren Zeitraum auf eine Sache zu konzentrieren. Wir schauen uns das Phänomen genauer an und geben Tipps, was man dagegen tun kann.

Konzentrationsschwäche: Was versteht man darunter?

Sich hin und wieder nicht richtig konzentrieren zu können, weil man beispielsweise müde ist oder einen der Vortrag, dem man zuhören soll, nicht interessiert, ist nichts Außergewöhnliches.

Es gibt aber Personen, die generell ein Problem damit haben, sich zu konzentrieren. Von einer echten Konzentrationsschwäche spricht man in der Medizin dann, wenn Menschen die Fähigkeit fehlt, über einen längeren Zeitraum ihre Aufmerksamkeit auf eine Sache zu richten, und es auch zu Einschränkungen im Alltag kommt.

Es kann allerdings auch sein, dass sich eine Person zwar schlecht konzentrieren kann und es ihr nicht möglich ist, eine Aufgabe mit voller Aufmerksamkeit zu Ende zu führen, die Ursache aber keine generelle Konzentrationsschwäche ist.

Wenn äußere Einflüsse wie zum Beispiel Lärm, schlechtes Licht oder verbrauchte Luft in dem Raum der Grund dafür sind, dass es der Person an Konzentration mangelt, handelt es sich häufig nicht um eine Konzentrationsschwäche. Dieser Begriff wird nur dann gebraucht, wenn das zugrundeliegende Problem in der Person selbst zu suchen ist.

Die Symptome für Konzentrationsschwäche

Konzentrationsschwäche kann sich auf unterschiedliche Art und Weise zeigen:

  • Es fällt schwer, sich über einen längeren Zeitraum mit voller Aufmerksamkeit einer Sache zu widmen. Diese Symptome kann man wohl guten Gewissens als Leitsymptom einer Konzentrationsschwäche bezeichnen. Personen, die Konzentrationsstörungen haben, können sich eben nur schlecht auf eine Aufgabe fokussieren. Stattdessen lassen sie sich leicht ablenken.
  • Die effiziente Verarbeitung neuer Informationen gestaltet sich schwierig, weil die betreffende Person nicht mit voller Aufmerksamkeit bei der Sache ist. Kleinere Details, aber auch größere Zusammenhänge gehen so schneller unter und werden nicht in die Überlegungen einbezogen.
  • Wer Konzentrationsprobleme hat, dem wird es schwerfallen, komplizierte Gedanken zusammenhängend zu vermitteln. Denn die Konzentrationsschwäche bezieht sich eben auch auf die eigenen Gedanken und die Dinge, die man vermitteln möchte. Man erkennt Menschen, die Konzentrationsprobleme haben, daher unter anderem daran, dass sie im Gespräch immer wieder stoppen und den Satz unterbrechen, weil sie überlegen müssen, was sie eigentlich sagen wollten.

Die Ursachen für Konzentrationsschwäche

Im Hinblick auf eine Konzentrationsschwäche ist also zwischen äußeren und inneren Ursachen zu unterscheiden. Zu den inneren Ursachen, die dazu führen können, dass es uns nicht mehr möglich ist, uns auf eine Sache zu konzentrieren, gehören unter anderem die folgenden:

  • Genetische oder neurologische Faktoren: Tritt die Konzentrationsschwäche vornehmlich morgens auf, kann es auch am Chronotyp liegen. Den sogenannten Eulen, also Personen, die morgens nur mit Mühe aufstehen und lange brauchen, bis sie endlich wach sind, sind morgens ganz einfach unkonzentrierter als andere. Diese Personen sind dafür aber abends besonders leistungsfähig und können dann auch Aufgaben mit voller Aufmerksamkeit zu Ende führen. Ein Grund für die Konzentrationsschwäche (zu einem bestimmten Zeitpunkt des Tages) kann also in der individuellen genetischen Disposition gesucht werden und ist nicht weiter beunruhigend.
  • Psychische Einschränkungen: Anders sieht es dagegen bei gesundheitlichen Störungen wie zum Beispiel der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) aus. Auch andere psychische Beeinträchtigungen oder gar Erkrankungen wie zum Beispiel eine Depression oder Angstzustände können eine Konzentrationsschwäche hervorrufen.
  • Schlafmangel: Fehlender Schlaf schränkt ebenfalls die kognitive Leistungsfähigkeit ein. Wer unausgeschlafen ist, kann sich weniger gut konzentrieren als eine Person, deren Körper sich genügend ausruhen und regenerieren konnte. Fehlen diese Regenerationsphasen, ist der Körper und damit auch der Geist müde und leidet unter einem verminderten Aufmerksamkeitsvermögen.
  • Unausgewogene Ernährung: Im Hinblick auf körperliche Leistungsfähigkeit spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle. Hat der Körper zu wenig Eisen, Vitamine und Omega-3-Fettsäuren, kann das die Gehirnfunktion und damit die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.
  • Alkohol und Drogen: Alkohol, Drogen und Medikamente können sich natürlich auch äußerst negativ auf unsere Gehirnleistung auswirken und damit zu Konzentrationsschwäche führen.

Äußere Ursachen für Konzentrationsstörungen

Verschiedene Umweltfaktoren können sich eher ungünstig auf unser Vermögen zur Aufmerksamkeit auswirken und daher zu einer Konzentrationsschwäche führen. Zum Beispiel die folgenden Faktoren spielen immer wieder eine Rolle, wenn sich Personen nur schlecht konzentrieren können:

  • Stress: Kürzere Zeiten mit erhöhtem Arbeitsaufkommen sind für die meisten Arbeitnehmer kein großes Problem. Bleibt die Arbeitsbelastung jedoch lange in einem Ausmaß, das kaum zu stemmen ist, kann sich das auf die Konzentration und Aufmerksamkeit auswirken und Grund für eine Konzentrationsschwäche sein.
  • Multitasking: Multitasking ist ein häufiger Grund dafür, dass sich Arbeitnehmer gestresst fühlen. Studien zeigen immer wieder, dass das ständige Hin- und Herspringen zwischen verschiedenen Aufgaben dazu führt, dass wir uns immer schlechter konzentrieren können. Das führt nicht nur zu einer Konzentrationsschwäche, sondern auch dazu, dass die Arbeitsergebnisse schlechter werden.
  • Unterforderung: Daneben kann auch der umgekehrte Fall Konzentrationsschwäche fördern. Arbeitnehmer, die ständig unterfordert sind und sich permanent an ihrem Arbeitsplatz langweilen, können ebenfalls Probleme mit ihrer Konzentration bekommen. Permanente Unterforderung kann zum Bore-out führen und der wiederum kann die kognitive Leistungsfähigkeit deutlich beeinträchtigen.
  • Probleme im Umfeld: Wenn ein naher Verwandter ernsthaft erkrankt ist oder man selbst finanzielle Sorgen hat, führt das in aller Regel dazu, dass die Konzentration für die Arbeit deutlich abnimmt. Daher können auch derartige private Sorgen eine Ursache für die Konzentrationsschwäche sein.
  • Smartphone: Medienkonsum kann eine weitere Ursache für Konzentrationsschwäche sein. Studien deuten darauf hin, dass schon die Anwesenheit eines Smartphones auf dem Schreibtisch unsere Konzentration negativ beeinflusst. Als Tipp liest man immer wieder, bei Tätigkeiten, die besonders viel Konzentration erfordern, das Smartphone und andere potenzielle Störfaktoren komplett aus seiner Umgebung zu entfernen.

Tipps gegen Konzentrationsstörungen

Bevor wir uns einige alltagstaugliche Tipps ansehen, wie wir mit Konzentrationsschwäche umgehen können, ein Wort vorab: Wenn die Konzentrationsstörungen so ausgeprägt sind, dass man seinen Alltag nicht mehr wie gewohnt bestreiten kann oder anderen Personen auffällt, dass die Konzentrationsschwäche massiv ist, sollte man einen Arzt aufsuchen. Unter Umständen ist eine Therapie notwendig, um die Konzentrationsstörungen zu behandeln.

Das könnte bei Konzentrationsschwäche helfen

Sofern keine ernsthaften medizinischen Einschränkungen Grund für die Konzentrationsschwäche sind, kannst du folgende Tipps ausprobieren, um deinen Alltag wieder etwas konzentrierter meistern zu können:

  1. Lege regelmäßig Pausen ein: Pausen in regelmäßigen Abständen können dazu beitragen, die Konzentration aufrechtzuerhalten. Nur den wenigsten gelingt es nämlich, mehr als eine Stunde mit voller Aufmerksamkeit zu arbeiten. Eine kürzere Pause mit frischer Luft und etwas Bewegung kann Wunder wirken und die Gehirnfunktion stimulieren.
  2. Nutze Zeitmanagementmethoden: In der Ratgeberliteratur werden verschiedene Methoden vorgestellt, die dabei helfen können, Aufgaben zu strukturieren, priorisieren und besser zu organisieren, um zu hohe Arbeitsbelastung zu vermeiden und somit Konzentrationsstörungen entgegenzuwirken. Methoden, die schon lange verwendet werden, sind zum Beispiel die Eisenhower-Matrix, die Pomodoro-Technik oder die „Eat the frog“-Methode. Lies dich einfach in die unterschiedlichen Methoden ein und probiere aus, was dir am besten hilft, um deine Konzentrationsschwäche zu überwinden.
  3. Wende Achtsamkeitsübungen an: Viele Menschen haben Konzentrationsstörungen, weil sie durch den hektischen Alltag überfordert werden. Mehr im Hier und Jetzt zu leben und sich auf den Moment zu fokussieren, kann helfen, wieder mehr Konzentration für Dinge aufbringen zu können. Meditation, Yoga oder andere Achtsamkeitsübungen können dabei unterstützend wirken.

Bildnachweis: Perfect Wave / Shutterstock.com


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