Mehrere Blöcke mit Pfeilen sind gestapelt, wie gelingt die berufliche Weiterentwicklung?

Berufliche Weiterentwicklung: Tipps zur Umsetzung

Jahrelang die gleichen Aufgaben im Job übernehmen? Das klingt für die meisten Arbeitnehmer nicht gerade attraktiv. Daher sehnen sich die meisten nach beruflicher Weiterentwicklung. Die soll neue Chancen eröffnen und vielleicht auch dafür sorgen, dass man Ende des Monats mehr Gehalt auf dem Konto landet.

Berufliche Weiterentwicklung: Warum sie so wichtig ist

Berufliche Weiterentwicklung gehört für die Mehrzahl der Arbeitnehmer zu ihrem Arbeitsalltag dazu. Vermutlich möchten nur die wenigsten Beschäftigten langfristig jene Aufgaben übernehmen, die sie schon als Lehrling oder Berufsanfänger ausgeübt haben. Daher streben viele Arbeitnehmer danach, sich persönlich weiterzubilden.

Nicht nur aufgrund drohender Langeweile ist es ratsam, in seine berufliche Weiterbildung zu investieren. Die Arbeitswelt wandelt sich heute schneller als je zuvor. Die Digitalisierung wurde durch die Corona-Pandemie noch stärker in den Fokus gerückt. In den nächsten Jahren werden neue Aufgabenfelder im Job entstehen, während andere komplett verschwinden werden. Einige Experten befürchten sogar, dass in einigen Branchen ein Großteil der Arbeitnehmer durch Automatisierung ersetzt werden könnte. Beschäftigte sind also gut beraten, sich beruflich weiterzubilden und mit den neuesten Entwicklungen Schritt zu halten.

Berufliche Weiterentwicklung kann sogar glücklich machen. Umfragen legen nahe, dass Arbeitnehmer, die eine Weiterbildung absolvieren, nach erfolgreich abgelegter Weiterbildung motivierter sind, mehr Tatendrang verspüren, mehr Selbstbewusstsein haben und auch zufriedener mit sich selbst und ihrer Leistung sind. Nicht selten zieht das sogar Beförderungen nach sich.

Denn Beschäftigte, die bessere Leistungen zeigen als ihre Kollegen, fallen eher auf und haben bessere Chancen, bei einer anstehenden Beförderung in die engere Wahl zu kommen. Berufliche Weiterbildung kann also einen positiven Kreislauf in Gang setzen und dazu führen, dass man glücklicher und zufriedener mit seinem Leben ist.

Berufliche Entwicklung: So kann es funktionieren

Arbeitnehmer, die von den Vorteilen einer beruflichen Weiterbildung profitieren möchten, sollten strukturiert vorgehen. Es lohnt, sich konkrete Ziele zu setzen. Nur mit einem deutlichen Ziel vor Augen kann man abschätzen, in welche Richtung man sich entwickeln sollte.

Ohne klares Ziel ist die Wahrscheinlichkeit dagegen höher, dass wir unser Vorhaben schnell wieder aufgeben. Denn in dem Fall verfolgen wir keinen konkreten Plan, sondern schweifen umher und verschwenden unsere Energie. Es ist daher wichtig, sich vor einer beruflichen Weiterbildung möglichst konkrete Ziele zu setzen. Das kann auf folgende Weise gelingen:

  1. Schreibe alle Dinge auf, die du in den nächsten Jahren beruflich erreichen möchtest.
  2. Analysiere deine Ziele und versuche, sie in eine Reihenfolge zu bringen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du kannst die Ziele nach Schwierigkeitsgrad ordnen. Diejenigen Dinge, die relativ leicht zu erreichen sind, ordnest du oben in der Liste an. Hast du geschafft, was du dir vorgenommen hast, kann das ein Kickstart für deine Motivation sein und es fällt dir leichter, diejenigen Ziele auf deiner Liste anzugehen, die schwieriger umzusetzen sind. Du kannst dich aber auch dafür entscheiden, deine Ziele von wichtig nach unwichtig zu gruppieren. Oder du beginnst mit jenen Zielen, die sich relativ schnell umsetzen lassen. Es ist deine Entscheidung.
  3. Achte darauf, dass du nur echte Ziele aufschreibst. Spontane Impulse, die dir zum ersten Mal in den Kopf kommen, sind meist keine geeigneten Ziele. Es sollten eher Dinge sein, die dich schon länger beschäftigen und die dir am Herzen liegen.

Beispiele: Diese Ziele helfen bei der beruflichen Weiterentwicklung

Ein paar Beispiele illustrieren das Vorgehen. Folgende Ziele eignen sich, um sie als Endpunkt für deine berufliche Weiterentwicklung zu formulieren:

  • Sich nebenberuflich selbstständig machen, um irgendwann den aktuellen Hauptjob zu kündigen und nur noch selbstständig zu sein.
  • Als Keynote-Speaker für sein Herzensthema auf einer Konferenz sprechen zu dürfen.
  • Als Führungskraft endlich die Kompetenzen erwerben, um Aufgaben effizient zu delegieren und sich vom Mikromanagement zu lösen.
  • Es als Mitarbeiter schaffen, sich gegen andere Kollegen durchzusetzen und seine eigenen Stärken besser zu kommunizieren.
  • Zukünftig gelassener mit Kritik umgehen zu können, um nicht mehr vom Feedback des Vorgesetzten frustriert zu sein.
  • Überstunden auf ein Minimum reduzieren, um mehr Zeit für die Familie und Hobbys zu haben.

Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten: Arbeitgeber sind gefragt

Häufig können Beschäftigte nur bis zu einem gewissen Grad dafür sorgen, dass sie sich beruflich weiterentwickeln. Auch der Arbeitgeber muss mitspielen und zumindest die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass seine Beschäftigten sich auf dem neusten Stand halten oder gar neue Fähigkeiten erwerben können.

Das erreichen Arbeitgeber unter anderem, indem sie für ihre Beschäftigten eine Beratung zur beruflichen Entwicklung anbieten. In dieser Beratung können Arbeitnehmer gemeinsam mit einem Experten ihre beruflichen Ziele definieren und Maßnahmen festlegen, wie diese Ziele erreicht werden können.

In manchen Unternehmen sponsert der Arbeitgeber Coachings für einige Mitarbeiter. In diesen Coachings lernen die Mitarbeiter zum Beispiel erprobte Methoden, wie sie ihren Arbeitsalltag effektiver gestalten und produktiver werden. Andere Schulungen konzentrieren sich dagegen auf Themen wie Führungsverhalten (für Vorgesetzte) oder bestimmte Techniken, um im Job effektiver zu kommunizieren.

Daneben gibt es noch eine große Anzahl von Schulungen, die sich auf andere Soft Skills, wie Teamfähigkeit, interkulturelle Kommunikation, Durchsetzungsstärke oder Kompromissbereitschaft, konzentrieren.

Mitarbeiter, die in einem technischen Beruf arbeiten, erhalten oft spezielle Schulungen zu den aktuellen Entwicklungen in ihrem Job und lernen die neuesten Fähigkeiten und den Umgang mit der aktuell verwendeten Technologie.

Das Angebot im Bereich der beruflichen Weiterentwicklung ist also breit gefächert. Sollte es bei deinem Arbeitgeber keine Chance geben, sich weiterzuentwickeln, solltest du ansprechen, dass du dir eine Fortbildung oder ähnliches wünschst.

Du kannst zum Beispiel im Entwicklungsgespräch vereinbaren, dass du pro Jahr eine Weiterbildung absolvieren darfst, die dein Arbeitgeber finanziert. Das ist gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine gute Idee. Statt einer Gehaltserhöhung, die dein Chef jeden Monat finanzieren muss, ist eine Weiterbildung eine einmalige Ausgabe. Davon lassen sich Arbeitgeber meist leichter überzeugen – auch weil sie selbst davon profitieren, wenn sich ihre Beschäftigten weiterbilden und neue Kompetenzen erwerben.

Berufliche Entwicklung: Darauf solltest du achten

Wenn du deinen Chef davon überzeugen konntest, in deine berufliche Entwicklung zu investieren, solltest du nicht kopflos die erstbeste Weiterbildung absolvieren, die du findest. Reflektiere vorab, wohin du dich in den nächsten Jahren beruflich entwickeln möchtest, und gestalte deine berufliche Weiterbildung entsprechend.

Diese Fragen können dir helfen, die richtige Weiterbildung zu finden:

  1. Wie viel Zeit kannst du investieren? Auch wenn dich die berufliche Weiterbildung nichts kostet, weil dein Chef die Gebühren trägt, musst du zumindest Zeit investieren. Unterschätze diesen Faktor nicht. Meist ist es nicht damit getan, dass du bloß am Seminar teilnimmst. Von dir wird erwartet, dass du den Lernstoff zu Hause wiederholst und verinnerlichst. Bei anderen Weiterbildungen musst du sogar eine Hausarbeit anfertigen oder am Ende der Kurszeit eine Klausur schreiben. Überlege dir daher vorab, wie viel Zeit du realistisch für die Weiterbildung aufwenden kannst und achte bei deiner Auswahl darauf, dass du dich nicht übernimmst.
  2. Welche Kosten fallen neben den Kursgebühren an? Kläre außerdem mit deinem Chef, welche Kosten für eine berufliche Weiterbildung er übernimmt. Neben den Gebühren für den Kurs können noch weitere Kosten auf dich zukommen: Wer zahlt dafür, wenn du zum Studienzentrum reisen musst, um dort eine Klausur abzulegen? Was ist, wenn du neben den Kursmaterialien noch weitere Materialien benötigst, die nicht im Kursumfang enthalten sind? Lasse dir vom Weiterbildungsträger eine Aufstellung darüber zukommen, welche zusätzlichen Kosten anfallen können und kläre mit deinem Chef, welche dieser Kosten er ebenfalls übernehmen würde.

Bildnachweis: jakkapan / Shutterstock.com


Nach oben scrollen