Ein Mann wird von seinen Kollegen begrüßt nach einem Arbeitsplatzwechsel innerhalb der Firma

Arbeitsplatzwechsel innerhalb der Firma: Tipps für Mitarbeiter

Das Betriebsklima ist super, du kommst fantastisch mit deinem Vorgesetzten aus und die Bezahlung ist auch in Ordnung. So langsam steht für dich der nächste Karriereschritt an, jedoch sind in deiner Abteilung alle höheren Positionen besetzt. Da könnte ein Arbeitsplatzwechsel innerhalb der Firma genau das Richtige sein. Was du dabei beachten solltest und welche Fehler es zu vermeiden gibt, liest du hier.

Arbeitsplatzwechsel innerhalb der Firma: Was bedeutet das?

Ein Arbeitsplatzwechsel innerhalb der Firma bedeutet, dass ein Mitarbeiter, der bereits im Unternehmen beschäftigt ist, dort eine andere Stelle annimmt – also intern wechselt. Dieser interne Wechsel kann aus zwei verschiedenen Gründen erfolgen:

  1. Der Beschäftigte bewirbt sich auf eine Stelle, die im Unternehmen ausgeschrieben ist. In diesem Fall spricht man von einer internen Bewerbung, denn der Mitarbeiter arbeitet bereits bei dem Arbeitgeber, für dessen Stellenausschreibung er sich interessiert. Er kann über interne Jobportale oder auch externe Jobbörsen, die für alle Personen zugänglich sind, auf das Jobangebot aufmerksam geworden sein.
  2. Der Beschäftigte wird von seinem Arbeitgeber auf eine andere Position versetzt. Unter bestimmten Umständen kann der Chef von seinem Direktionsrecht Gebrauch machen und den Arbeitsplatzwechsel innerhalb des Unternehmens anordnen. Allerdings müssen dazu bestimmte Voraussetzungen vorliegen.

Wann darf der Chef einen Arbeitsplatzwechsel innerhalb der Firma anordnen?

Der Arbeitgeber kann im Rahmen seines Direktionsrechts, auch Weisungsrecht genannt, einige Entscheidungen für seinen Beschäftigten treffen, die diesem vielleicht nicht gefallen. Ein ungewollter Arbeitsplatzwechsel innerhalb der Firma kann eine derartige Entscheidung sein. Denn grundsätzlich ist es möglich, dass der Chef entscheidet, fortan einen bestimmten Mitarbeiter auf einer anderen Position einzusetzen.

Ein Arbeitsplatzwechsel innerhalb der gleichen Abteilung ist dabei in aller Regel überhaupt kein Problem. Viele Arbeitsrechtler vertreten die Ansicht, dass sich Mitarbeiter gegen einen derartigen Arbeitsplatzwechsel innerhalb der Firma wohl kaum wehren können. Auch Versetzungen in eine andere Stadt oder sogar ins Ausland sind denkbar. Jedoch kommt es dabei auf die konkreten Klauseln an, die sich im Arbeitsvertrag finden. Steht in diesem, dass der Arbeitnehmer auch an weiter entfernten Orten oder gar im Ausland eingesetzt werden kann, darf der Chef eine entsprechende Versetzung anordnen.

Geregelt ist die interne Versetzung in § 106 der Gewerbeordnung. Danach darf der Arbeitgeber von seinem Direktionsrecht Gebrauch machen und seinen Beschäftigten einen Arbeitsplatzwechsel innerhalb der Firma zumuten, wenn es keine abweichenden Vorschriften gibt. Diese Vorschriften können im Arbeitsvertrag, einer Betriebsvereinbarung oder im Tarifvertrag zu finden sein.

Die Vorteile des Arbeitsplatzwechsels innerhalb der Firma

Nach zwei bis drei Jahren auf der gleichen Position wird es langsam Zeit für eine berufliche Veränderung. In der aktuellen Abteilung gibt es dafür aber keine Ressourcen. Auf der anderen Seite ist der Arbeitnehmer glücklich mit seinem Arbeitgeber. Die Kollegen sind nett, die Vorgesetzten beweisen Führungskompetenz und die Rahmenbedingungen sowie das Arbeitszeitmodell passen auch. Eine interne Bewerbung kann also für alle Beteiligten von Vorteil sein.

Denn auch der Arbeitgeber kann davon profitieren, wenn sein Mitarbeiter im Unternehmen bleibt und sich nicht außerhalb bewirbt. Beschäftigte, die derart zufrieden mit ihrem Arbeitgeber sind, verhalten sich ihm gegenüber loyal. Darüber hinaus sind sie meist dazu bereit, sich in besonders stressigen Zeiten auch mehr als üblich ins Zeug zu legen und ungefragt Überstunden zu machen. Ein weiterer wichtiger Vorteil eines internen Wechsels: Arbeitgeber und Arbeitnehmer gehen kein großes Risiko bei einem Arbeitsplatzwechsel innerhalb der Firma ein. Denn beide Seiten kennen und schätzen sich, womit die Gefahr gering sein dürfte, dass das neue Arbeitsverhältnis schon nach kurzer Zeit endet. Bei einem externen Bewerber ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass sich eine oder beide Seiten mehr erwartet haben und daher den Arbeitsvertrag schnell wieder auflösen.

Tipps für die interne Bewerbung

Wenn du dich für einen Arbeitsplatzwechsel innerhalb der Firma interessierst, solltest du die folgenden typischen Fehler vermeiden:

  • Du unterschätzt die Bewerbung: Wer automatisch davon ausgeht, die Stelle schon in der Tasche zu haben, weil er sich als interner Mitarbeiter bewirbt, liegt falsch. Auch bei einem geplanten Arbeitsplatzwechsel innerhalb der Firma muss man ausführliche und ordentliche Bewerbungsunterlagen einreichen. Den Aufwand unterschätzen viele Arbeitnehmer. Sie meinen, eine kurze und formlose Bewerbung würde genügen. Schließlich kennt man sich doch im Unternehmen. Leider ist das nicht so. Der Personaler, der für die aktuelle Stellenausschreibung zuständig ist, kennt dich nicht unbedingt persönlich. Und selbst wenn ihm bewusst sein sollte, wer du bist, heißt das nicht, dass du dir die Bewerbung sparen könntest. Am besten ist, du verhältst dich bei deinem geplanten Arbeitsplatzwechsel innerhalb der Firma so, als würdest du dich in einem Unternehmen bewerben, in dem man dich nicht kennt. Lass dir Zeit für das Schreiben der Bewerbung und erläutere die wichtigsten Punkte: Warum willst du genau in dieser Position arbeiten, was erwartest du dir davon… Wenn du Tipps für dein Anschreiben benötigst, findest du hier einige Anregungen.
  • Du nimmst die anderen Bewerber nicht ernst: Gut möglich, dass du einen Vorteil anderen Bewerbern gegenüber hast, weil du dir bereits einen guten Ruf innerhalb der Firma erarbeitet hast. Das bedeutet aber nicht, dass nicht auch externe Mitarbeiter über gefragte Qualifikationen verfügen. Sei dir dessen bewusst und präsentiere dich im Bewerbungsgespräch von deiner besten Seite. Auf keinen Fall solltest du zu selbstsicher ins Gespräch gehen. Das könnte dir sonst als Überheblichkeit ausgelegt werden.
  • Du sprichst vorab nicht mit deinem Vorgesetzten: Einige Mitarbeiter, die sich für einen Arbeitsplatzwechsel innerhalb der Firma bewerben, machen das ganz auf eigene Faust. Sie sprechen nicht mit ihrem Vorgesetzten oder ihren Kollegen über die geplante interne Bewerbung. Auch das kann durchaus Folgen nach sich ziehen. Zum einen ist denkbar, dass der aktuelle Vorgesetzte dich gar nicht ziehen lassen möchte. Erfährt er dann über Umwege von deiner Bewerbung, könnte er sogar versuchen, etwas gegen den Arbeitsplatzwechsel innerhalb der Firma zu unternehmen. Erfährt er dagegen erst von deiner Bewerbung, wenn du eine Absage erhalten hast, ist das ebenfalls nicht gut. Ein offenes Wort gleich zu Beginn des Bewerbungsprozesses zeugt von Loyalität. Das möchten Vorgesetzte sehen. Vor allem von Mitarbeitern, die einen Arbeitsplatzwechsel innerhalb der Firma anstreben und daher noch länger im Unternehmen bleiben möchten.
  • Du verhältst dich nicht professionell genug: Gerade wenn man schon längere Zeit im Unternehmen ist und sich ein gutes Netzwerk aufgebaut hat, unterläuft dieser Fehler schnell. Die Bewerbung wird mit zu wenig Distanz geschrieben und der Personaler vielleicht sogar geduzt – man kennt sich schließlich aus der Kantine. Das solltest du auf keinen Fall tun. Auch wenn du den Personaler persönlich kennst, musst du ihn in deinem Bewerbungsanschreiben für einen Arbeitsplatzwechsel innerhalb des Unternehmens siezen. Das wahrt die nötige Distanz, die ein solcher Bewerbungsprozess immer mit sich bringt.

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