Ein Mann spricht mit dem ehemaligen Chef, er möchte zurück zum alten Arbeitgeber

Zurück zum alten Arbeitgeber: Das können logische Gründe sein

Mitarbeiter verlassen ihren Arbeitgeber – das ist überhaupt nichts Ungewöhnliches. Denn zehn oder gar zwanzig Jahre bei dem gleichen Arbeitgeber zu bleiben, ist heute wohl eher eine Seltenheit. Doch immer mehr Beschäftigte kehren nach einiger Zeit bei einem anderen Arbeitgeber wieder zu ihrem ehemaligen Chef zurück. Boomerang-Mitarbeiter nennt man diese Beschäftigte. Wenn auch du diesen Schritt planst, solltest du die Vor- und Nachteile kennen.

Zurück zum alten Arbeitgeber: die Voraussetzungen

Wenn du zu deinem alten Arbeitgeber zurückkehren möchtest, sollte die Trennung gut verlaufen sein. Wenn ihr euch im Streit getrennt habt oder die Kündigung sogar vor Gericht verhandelt wurde, dürfte es sehr schwer werden, glaubhafte Gründe zu finden, um wieder zu deinem alten Arbeitgeber zurückzukehren. Ebenso schwierig wird es, wenn du das Unternehmen verlassen hast, weil es im Kollegenkreis immer wieder zu Auseinandersetzungen kam.

Guter Grund: Entwicklungsperspektiven

Hast du deinen alten Arbeitgeber verlassen, weil dir dort die Aufstiegschancen fehlten, kann dies ein guter Grund für eine Rückkehr sein. Du kommst nun mit mehr beruflicher Erfahrung zurück in das Unternehmen. Außerdem hast du deinen alten Arbeitgeber damals nicht verlassen, weil dir etwas nicht gefallen hat, sondern weil du dich beruflich weiterentwickeln wolltest.

Neue berufliche Richtung

Ebenso dürften die meisten Arbeitgeber verstehen, wenn sich ihre Mitarbeiter dazu entschließen, eine neue berufliche Richtung einzuschlagen. Wenn du direkt nach dem Studium oder deiner Ausbildung bei deinem alten Arbeitgeber angefangen hast, kann es schon einmal vorkommen, dass du deine Berufswahl anzweifelst.

Berufliche Neuorientierung gehört heute für viele Beschäftigte dazu. Davon zeugen nicht zuletzt die Zick-Zack-Lebensläufe einiger Bewerber. Wenn du es geschickt anstellst, kann die berufliche Umorientierung sogar ein Vorteil für dich sein. Schließlich hast du während deiner Abwesenheit viele neue Dinge gelernt und Einblick in eine neue Branche und/oder einen neuen Beruf gewonnen.

Das kann dir nun dabei helfen, wieder in deinem vorherigen Job einzusteigen. Du bringst nun nämlich ganz neues Wissen mit und kannst innovative Lösungsansätze anregen.

Umzug in eine andere Stadt

Hast du den Job gekündigt, weil du mit deinem Partner oder deiner Partnerin in eine neue Stadt gezogen bist, hat das mit deinem Arbeitgeber nichts zu tun. So wie sich berufliche Entscheidungen im Nachhinein als falsch herausstellen können, können auch private Entschlüsse nicht immer richtig sein. Wenn es dich also zurück in deine ursprüngliche Heimat zieht, ist das ein guter Grund, wieder bei deinem alten Arbeitgeber anzuklopfen.

Die Bewerbung beim alten Arbeitgeber

Wenn du zu den gut ausgebildeten Fachkräften gehörst, ist das bereits ein sehr gutes Argument, dich einzustellen. Studien zeigen immer wieder, dass sogenannte Boomerang-Mitarbeiter, auch Re-Hires genannt, in vielen Fällen nach ihrer Rückkehr mehr Verantwortung übernehmen.

Die ehemaligen Beschäftigten haben während ihrer Abwesenheit weitere Berufserfahrung gesammelt und ein neues Unternehmen und neue Abläufe kennengelernt. Dieses Wissen und diese neuen Skills können sie nun gewinnbringend bei ihrem alten Arbeitgeber einsetzen.

Genau das solltest du auch in deiner Bewerbung deutlich machen: Du hast wertvolle Erfahrungen gesammelt, weißt gleichzeitig aber auch zu schätzen, was dir dein alter Arbeitgeber bieten kann. Aus diesem Grund bewirbst du dich wieder dort und möchtest dein neu erworbenes Wissen in seinen Dienst stellen.

Boomerang-Mitarbeiter kennen bereits die Abläufe

Als ehemaliger Mitarbeiter kennst du sowohl die Kollegen als auch die Abläufe im Unternehmen. Deine Einarbeitungszeit nach deiner Rückkehr wird daher vermutlich relativ kurz ausfallen.

Da du außerdem genau weißt, was dich erwartet, wird die Gefahr deutlich geringer, dass du bereits in der Probezeit oder kurz danach wieder kündigst. Eine Kündigung kurz nach der Einarbeitung kommt den Arbeitgeber teuer zu stehen. Ein wichtiges Argument für deinen ehemaligen Chef.

Als neuer, alter Mitarbeiter die Abteilung wechseln

Ein weiterer guter Grund, zu deinem ehemaligen Arbeitgeber zurückzukehren: Du möchtest in einer anderen Abteilung anfangen. In diesem Fall solltest du mit der Frage rechnen, warum du nicht schon damals einen internen Wechsel angestrebt hast. Auch das lässt sich recht einfach erklären: Früher hattest du einfach noch nicht das nötige Wissen, um dich intern zu bewerben. Dieses Wissen hast du erst während deiner Zeit bei einem anderen Arbeitgeber gesammelt. Da du das nun mitbringst, hast du ein gutes Argument dafür, wieder bei deinem alten Arbeitgeber anzufangen.

Nur Gutes über den ehemaligen Arbeitgeber sagen

Während des Bewerbungsprozesses solltest du auf keinen Fall schlecht über deinen vorherigen Arbeitgeber reden. Das wirft in jedem Fall ein schlechtes Bild auf dich. Bei einer Bewerbung bei deinem alten Arbeitgeber aber umso mehr. Denn dein ehemaliger Chef könnte vermuten, dass du dich ebenso negativ über ihn geäußert hast, als du dich auf eine neue Stelle beworben hast.

Bildnachweis: OPOLJA / Shutterstock.com


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