Im Internet findet man Jobs für Rentner

Jobs für Rentner: Was müssen Rentner beim Nebenjob beachten?

Der Ruhestand bedeutet nicht für alle Rentner, dass sie sich völlig aus dem Erwerbsleben zurückziehen. Vielmehr ist es so, dass die Zahl der Ruheständler steigt, die einen Nebenjob ausüben oder suchen. Welche Dinge es bei diesen Jobs für Rentner zu beachten gibt, ob die Rente gekürzt wird und was ein Nebenjob im Alter für die Steuer bedeutet, kannst du hier erfahren.

Arbeiten im Ruhestand: Gar nicht so selten

Früher hatten viele Beschäftigte ihr gesamtes Erwerbsleben lang den gleichen Arbeitgeber und wenn sie in Rente gingen, konnten sie ihren Ruhestand ohne finanzielle Sorgen genießen. Heutzutage sieht die Situation anders aus: Arbeitnehmer wechseln im Schnitt alle paar Jahre ihren Arbeitgeber. Und dass Rentner auch noch in ihrem Ruhestand einen Nebenjob ausüben, ist ebenfalls keine Seltenheit mehr. Das Gegenteil ist der Fall: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gingen im Jahr 2022 19 Prozent der 65- bis unter 70-Jährigen einer Erwerbstätigkeit nach. 2012 waren es noch 11 Prozent. Mit anderen Worten: Jobs für Rentner sind keine Ausnahme mehr, sondern werden immer wichtiger.

Doch warum haben so viele Rentner überhaupt einen oder gar mehrere Jobs? Ein Grund dafür kann eine geringe Rente sein. Viele Rentner arbeiten, weil sie ihre Altersbezüge aufstocken müssen oder wollen.

Doch nicht bei allen Rentnern ist die Höhe der Rente ausschlaggebend dafür, dass sie sich einen Job suchen. Andere Beschäftigte im Ruhestand langweilen sich einfach und hören deshalb nicht auf zu arbeiten. Sie wissen nicht, was sie mit der vielen Freizeit anfangen sollen. Diese Personen gehen häufig gar nicht in Rente, obwohl die Regelaltersgrenze erreicht ist. Sie bleiben auch noch danach bei ihrem Arbeitgeber, schrauben aber die Arbeitszeit etwas zurück.

Jobs für Senioren: Das gibt es zu beachten

Ob aus Geldnot oder Langeweile: Die Gründe dafür, dass sich Senioren einen Job suchen, sind letztlich nebensächlich. Denn die rechtlichen Voraussetzungen sind für alle Rentner gleich, die auf der Suche nach einer Arbeit sind.

Regelaltersgrenze erreicht

Wenn die Regelaltersgrenze erreicht ist, dürfen Senioren ganz offiziell in Rente gehen. Ab dem Jahrgang 1964 ist das der Fall, wenn die Person das 67. Lebensjahr vollendet hat. Diese Personen sind in einer glücklichen Ausgangslage: Sie dürfen nicht nur abschlagsfrei in Rente gehen, für sie gilt auch keine Hinzuverdienstgrenze. Das bedeutet, dass diese Rentner mit ihrem Job so viel Geld hinzuverdienen können, wie sie möchten, ohne dass die Rente gekürzt wird.

Die Möglichkeit, unbeschränkt Geld zur Rente hinzuzuverdienen, hat jedoch keinen Einfluss auf die Steuer. Liegt das Einkommen aus dem Nebenjob im Alter über 538 Euro im Monat, werden Sozialabgaben und Steuern fällig. Unter der üblichen Minijob-Grenze von 538 Euro pro Monat ist der Verdienst jedoch steuerfrei. Weiterer Vorteil: Auch die Rentenversicherungsbeiträge entfallen.

Regelaltersgrenze noch nicht erreicht

Wer dagegen die Regelaltersgrenze noch nicht erreicht hat, für den galt bis Ende 2022 die Hinzuverdienstgrenze. Diese lag bei 6.300 Euro pro Jahr. Bis zu dieser Summe durften Rentner durch einen Nebenjob Geld hinzuverdienen, ohne dass ihnen ein Betrag von der Rente abgezogen wurde. Alles was darüber lag, wirkte sich jedoch ungünstig auf die Rente aus – diese wurde nämlich um genau den Betrag des Hinzuverdienstes gekürzt. Seit 2023 gibt es keine Hinzuverdienstgrenze für vorgezogene Altersrenten mehr, sodass Frührentner keine Kürzung befürchten müssen.

Übrigens: Bei Fragen zu Rente, Jobs für Senioren und Hinzuverdienstgrenzen bist du bei der Deutschen Rentenversicherung gut beraten. Unter der kostenlosen Telefonnummer 0800-10004800 erreichst du einen Mitarbeiter, der dir bei deinem Anliegen weiterhelfen kann.

Jobs für Rentner: Diese Möglichkeiten gibt es

Es gibt einige Optionen, wie sich Rentner im Ruhestand ein paar Euro hinzuverdienen können. Einige Ruheständler bleiben gleich bei ihrem Arbeitgeber und nehmen dort einen Minijob an. Das hat den großen Vorteil, dass sich beide Seiten bereits kennen und jeder weiß, was er vom anderen zu erwarten hat. Aber auch Rentner, für die diese Möglichkeit nicht besteht, können einen Nebenjob in Rente ausüben. Es bieten sich zum Beispiel folgende Jobs an:

  1. Bote oder Kurier: Rentner, die einen Führerschein besitzen und sich im Straßenverkehr noch wohlfühlen, können als Kurierfahrer arbeiten. Versandunternehmen, aber auch lokale Geschäfte suchen immer wieder Boten für kleinere Fahrten oder Erledigungen.
  2. Ehrenamt: Wenn nicht das Geld an erster Stelle steht, sondern es hauptsächlich darum geht, als Rentner noch eine Arbeit zu haben, bietet sich das Ehrenamt an. Mit etwas Glück können Rentner bei einer ehrenamtlichen Tätigkeit sogar etwas hinzuverdienen. Einige Vereine oder Einrichtungen bedanken sich etwa mit einer Aufwandsentschädigung beim Ehrenamtler. Diese bleibt mit etwas Glück sogar anrechnungsfrei: Das gilt für die Übungsleiterpauschale in Höhe von 3.000 Euro jährlich und die sogenannten Ehrenamtspauschale in Höhe von 840 Euro.
  3. Hausaufgabenbetreuung: Grundschulen sind häufig auf der Suche nach Personen, die sie im Nachmittagsbereich unterstützen. Wer während seines Berufslebens als Lehrer, Ausbilder oder in anderer lehrender oder erzieherischer Tätigkeit gearbeitet hat, ist hier willkommen. Rentner, die nicht den Weg über eine Grundschule gehen können, können auch eigenständig Nachhilfe geben. Vor allem in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern ist der Bedarf an Hilfe groß.

Job als Rentner finden: So geht’s

Wer auf der Suche nach einem Minijob für Rentner oder einer anderen Arbeit ist, sollte zunächst in den gängigen Jobportalen suchen. Folgende bieten sich zum Beispiel an:

  • Stepstone
  • Monster
  • Indeed
  • Jobware
  • Xing Jobs

Aber auch das Arbeitsamt kann helfen, wenn sich Rentner mit einem Nebenjob etwas hinzuverdienen möchten. Daneben gibt es eigene Jobbörsen für Rentner, wie Jobnetzwerk 50Plus. Diese Börse ist speziell auf die ältere Zielgruppe ausgerichtet.

Bildnachweis: Mikael Damkier / Shutterstock.com


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