Ein Mann springt durch das Gebirge, ein Symbolbild für einen Jobhopper

Jobhopper: Trotz häufiger Jobwechsel erfolgreich bewerben

Von der Ausbildung bis zum Renteneintritt beim selben Arbeitgeber bleiben – das ist heute fast unmöglich. Mittlerweile wechseln Arbeitnehmer im Schnitt alle drei bis vier Jahre den Job. Häufige Jobwechsel sind also nicht ungewöhnlich. Jobhopper sind allerdings Arbeitnehmer, die in noch kürzeren Zeitabständen den Arbeitgeber wechseln. Ab wann ein Bewerber jedoch als Jobhopper gilt, hängt aber von der Einschätzung des Personalers ab. Wir erklären, warum eine Bewerbung als Jobhopper schwierig sein kann und welche Tipps helfen.

Job-Hopping: Was versteht man darunter?

Mit dem Begriff Jobhopping (auch job hopping) bezeichnet man häufige Jobwechsel eines Arbeitnehmers. Entsprechend sind Jobhopper Beschäftigte, die meist nur eine kurze Zeitspanne in einem Unternehmen bleiben. Bewerber, die als Jobhopper bezeichnet werden, haben oft einen schweren Stand. Denn ab einer gewissen Anzahl von Jobwechseln werden Personaler skeptisch.

Es kann deshalb vorkommen, dass Jobhopper geringere Chancen haben, zu Vorstellungsgesprächen eingeladen zu werden. Wer häufig sein Job wechselt, kann bei der Jobsuche also langfristig Probleme bekommen. Beschäftigte müssen dann entweder beim aktuellen Arbeitgeber ausharren oder länger arbeitssuchend bleiben.

So beurteilen Personaler Jobhopper

Jobhopper haben es bei Bewerbungen tendenziell schwerer, weil Personaler das Jobhopping in der Regel eher negativ bewerten. In den Erwägungen des Personalers spielen dann oft diese Themen eine Rolle:

Job-Hopping in der Bewerbung begründen

  • Unentschlossenheit: Jobhopper scheinen unsicher zu sein, wohin sie sich beruflich entwickeln möchten. Aus diesem Grund geben sie mal in dieser, mal in jener Firma ein Gastspiel. Wer nicht weiß, wo und was er arbeiten möchte, wird vermutlich auch beim nächsten Arbeitgeber ähnliche Probleme haben.
  • Loyalität: Jobhopper zeigen wenig Betriebstreue und Loyalität zu ihrem Arbeitgeber. Die Gründe für das Jobhopping sind dabei zunächst zweitrangig. Entscheidend ist die Tatsache, dass ein Jobhopper offenbar wenig Bindung zum Arbeitgeber aufbaut. Personaler werten das als Risiko.
  • Kosten: Es kostet Geld, einen neuen Mitarbeiter zu finden und einzuarbeiten. Dieser Aufwand an Geld und Zeit zahlt sich jedoch für einen Jobhopper nicht aus. Wenn ein Jobhopper nach wenigen Monaten wieder kündigt, ist das Investment verloren. Der Arbeitgeber muss sich nach einem neuen Mitarbeiter umsehen und der Prozess startet von vorne. Das wollen Personaler natürlich vermeiden.
  • Hierarchie: Einige Personaler gehen noch weiter und unterstellen Jobhoppern, dass sie sich nicht unterordnen könnten. Denn warum wechseln diese Personen nach kurzer Zeit schon wieder zu einem anderen Arbeitgeber? Das muss doch daran liegen, dass sie ein Problem damit haben, Hierarchien anzuerkennen und sich in bestehende Strukturen einzufügen, so die mögliche Argumentation.
  • Beharrlichkeit: Oft wird auch fehlende Beharrlichkeit oder fehlendes Durchhaltevermögen unterstellt. Auch diese Eigenschaften sehen Personaler nicht gern. Sie nehmen folglich an, der Jobhopper würde ich auch in der neuen Position beim geringsten Widerstand den Job wechseln.
  • Leistung: All das führt zusammengenommen zu dem Eindruck, dass Jobhopper weniger Leistung als andere Arbeitnehmer bringen. Denn Mitarbeiter, die nur wenige Monate im Unternehmen bleiben, können sich kaum rentieren. Sie befinden sich noch halb in der Einarbeitungsphase, wenn sie die Firma wieder verlassen. Dieses Argument wird übrigens dadurch unterstrichen, dass Jobhopper häufig einen horizontalen Karriereweg haben. Statt sich nach oben zu arbeiten, stagnieren sie auf vergleichbaren Positionen und wechseln dabei lediglich den Arbeitgeber.

Aufgrund dieser weit verbreiteten Annahmen haben es Bewerber, die als Jobhopper eingestuft werden, am Arbeitsmarkt schwer. Manchmal ist die Einstufung jedoch unzutreffend: Die häufigen Jobwechsel müssen nicht zwingendn ein Anzeichen für fehlende Zuverlässigkeit oder schlechte Leistungen sein. Manchmal sind ganz andere Gründe dafür ausschlaggebend, dass Mitarbeiter das Unternehmen nach einer relativ kurzen Zeitspanne schon wieder verlassen.

Es kann auch am Arbeitgeber liegen. Arbeitnehmer, die sich immer wieder für Start-ups entscheiden, könnten einen wechselhaften Lebenslauf haben. Denn gerade bei Start-ups ist es nicht ungewöhnlich, wenn Mitarbeiter zügig wieder entlassen werden oder gleich das ganze Unternehmen scheitert. Der Beschäftigte trägt also nur eine geringe Schuld daran, dass er häufig auf der Suche nach einem neuen Job ist. Diese Einsicht allein erhöht die Chancen auf ein Vorstellungsgespräch jedoch nicht automatisch. Jobhopper müssen in ihrer Bewerbung stattdessen auf einige Dinge achten, um nicht als unstete Persönlichkeiten wahrgenommen zu werden. Folgende Maßnahmen können zum Beispiel helfen.

Projekte zusammenfassen

Viele Freelancer arbeiten projektbezogen. Da kann der Lebenslauf schnell den Eindruck erwecken, der Bewerber sei ein Jobhopper. Dabei hat er in Wirklichkeit kontinuierlich gearbeitet. Vor allem Personen aus dem IT-Bereich oder den digitalen Medien, wie zum Beispiel Social Media Manager oder SEO-Experten, arbeiten auf diese Weise. Sie machen ihre Arbeit und liefern konstante gute Ergebnisse, tun das jedoch für verschiedene, häufig wechselnde Auftraggeber. Um dem Personaler diesen Umstand gut zu vermitteln, sollte man die Projekte nicht einzeln aufführen. Es bietet sich vielmehr an, eine Rubrik namens „Projekte“ im Lebenslauf einzubauen, in der die verschiedenen Projekte zusammengefasst werden. Das vermittelt den Eindruck, es handle sich um einen konsequent agierenden Bewerber. Und darauf kommt es im ersten Schritt an.

Sorgfältig auswählen

Bewerber müssen nicht zwangsläufig auf einen „deutschen“ Lebenslauf zurückgreifen? Gerade für (vermeintliche) Jobhopper bietet sich eine andere Option an: der amerikanische Lebenslauf. Diese Form des CV besticht durch ihre Kürze. Statt jede einzelne berufliche Station aufzulisten, nennen Bewerber in einem amerikanischen Lebenslauf nur die Positionen, die für den Job relevant sind. Darauf kann man zum Auftakt des Anschreibens hinweisen, etwa: „Sehr geehrte Frau Personaler, ich kann mir vorstellen, dass Sie viele Bewerbungen erhalten. Um Ihnen ein wenig Zeit zu sparen, beschränke ich mich in meinem Lebenslauf auf die relevanten Positionen der letzten Jahre. In einem persönlichen Gespräch erläutere ich meinen beruflichen Werdegang gern ausführlicher.“

Gut erklären

Dein Arbeitgeber wurde aufgekauft oder hat umfirmiert? Auch dadurch kann der Eindruck entstehen, man habe es mit einem Jobhopper zu tun. Um das zu verhindern, solltest du die Reorganisationen erklären, etwa indem du die frühere Firmenbezeichnung in den Lebenslauf aufnimmst:

03/2010–04/2014 Meier AG, Beispielstadt

05/2014–01/2015 Müller AG (früher: Meier AG), Beispielstadt

Monatsangabe auslassen

Hin und wieder liest man außerdem den Hinweis, dass Bewerber, die häufig den Job wechseln, die Monatsangabe auslassen sollten. Das könne zumindest ein wenig verschleiern, dass man viele Jobwechsel hinter sich hat. Ob das tatsächlich zu dem gewünschten Ergebnis führt, muss jeder Bewerber selbst für sich entscheiden. Allerdings möchten wir nicht die Gefahr verheimlichen: Der Personaler könnte sich hinters Licht geführt vorkommen. Denn dass du in dem betreffenden Jahr gleich mehrere Jobwechsel absolviert hast, sieht er auch ohne die Angabe des Monats. Im schlimmsten Fall führt das dazu, dass du gar keine Einladung zu einem Jobinterview bekommst. Sollte er dich trotzdem zu einem persönlichen Gespräch einladen, wird er vielleicht genauer nachfragen. Unter Umständen hast du ihn durch die fehlende Monatsangabe erst darauf hingewiesen, dass du in deinem Lebenslauf etwas kaschieren möchtest.

Bildnachweis: Marmolejos / Shutterstock.com


Nach oben scrollen