Eine Frau sitzt vor dem Laptop und möchte online Geld verdienen

Online Geld verdienen? Möglichkeiten & Grenzen im Überblick

Online Geld verdienen: Das klingt für viele nach einer interessanten Option, die eigenen Finanzen ein wenig aufzubessern. Wer träumt nicht davon, sich ohne großen Aufwand und vom heimischen Sofa aus etwas Geld dazu zu verdienen? Ganz so einfach ist es aber leider nicht – schließlich müssen seriöse Anbieter gefunden sowie steuerrechtliche und versicherungstechnische Fragen beachtet werden. Davon musst du dich jedoch nicht entmutigen lassen. In diesem Ratgeber findest du die wichtigsten Informationen zum Thema.

Online Geld verdienen: Geht das überhaupt?

Während der Covid-19-Pandemie arbeitete ein großer Teil der Arbeitnehmer im Homeoffice. Viele Beschäftigte kennen daher die Vorzüge, sofort an den heimischen Schreibtisch gehen zu können und direkt mit der Arbeit loszulegen, statt morgens erst lange pendeln zu müssen. Da liegt es doch nahe, sich Gedanken darüber zu machen, wie man online Geld verdienen kann.

Zuvor solltest du dich jedoch fragen, ob du in Voll- oder Teilzeit dein Geld im Netz verdienen möchtest. Denn das ist ein großer Unterschied – nicht nur im Hinblick auf die Arbeit, die du in dein Business investieren musst.

Wer freiberuflich arbeitet, ist für Versicherungen und Sozialabgaben selbst zuständig. Auch das solltest du unbedingt in deine Überlegungen mit einfließen lassen.

Trotzdem ist es natürlich möglich, mit einem gut laufenden Online-Business seinen eigentlichen Job zu kündigen und Geld fortan nur noch online zu verdienen. Natürlich dauert es seine Zeit, bis das Online-Geschäft so erfolgreich läuft, dass du davon leben kannst. Unmöglich ist es aber nicht.

Nebenberuflich im Netz Geld verdienen

Im Internet gibt es einige Anbieter, bei denen du freiberuflich Geld verdienen oder dein Taschengeld aufbessern kannst. Allerdings solltest du auch dabei an einige Sachen denken, denn Einnahmen aus deinem Online-Job sind nicht automatisch steuerfrei.

Sofern du nicht als Freiberufler arbeiten möchtest, musst du ein Gewerbe anmelden und das Finanzamt darüber informieren, dass du nebenbei Geld verdienst.

Unser Tipp: Gerade für Arbeitslose bietet sich diese Form der Selbstständigkeit an. Denn sofern du weniger als 15 Stunden pro Woche arbeitest, erhältst du weiterhin Arbeitslosengeld (auch „Arbeitslosengeld I“ oder „ALG 1“ genannt). So kannst du ohne Druck starten und dir dein Online-Business aufbauen.

Online Geld verdienen neben dem Job

Daneben gibt es aber auch Arbeitnehmer, die neben ihrem eigentlichen Beruf online Geld verdienen möchten. Falls du das planst, solltest du grundsätzlich zuerst mit deinem Arbeitgeber sprechen, denn er muss alle Arten von Nebenbeschäftigungen genehmigen.

Das kommt daher, dass du im Arbeitsvertrag mit deinem Arbeitgeber vereinbart hast, ihm deine Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen. Gerade dann, wenn du neben deinem Hauptjob noch zusätzlich Geld im Internet verdienen möchtest, kann das schnell zu viel werden, sodass deine Arbeitsleistung darunter leidet. Um das Hauptarbeitsverhältnis nicht zu gefährden, solltest du daher von Anfang an mit offenen Karten spielen.

Auf der anderen Seite bist du deinem Arbeitgeber gegenüber zu Loyalität verpflichtet und darfst daher zum Beispiel nicht für die Konkurrenz tätig werden oder mit einem Nebenjob online Geld verdienen, der seinen Interessen zuwiderläuft.

Online Geld verdienen: Steuern und Krankenkasse

Wie bereits angedeutet musst du dem Finanzamt deine Tätigkeit melden – und zwar unabhängig davon, ob du haupt- oder nebenberuflich tätig bist. Solltest du nur einen geringen Verdienst in deinem Nebenjob haben, bietet sich meist die sogenannte Kleinunternehmerregelung an. Machst du davon Gebrauch, musst du auf deinen Rechnungen keine Umsatzsteuer ausweisen. Das hat den Vorteil, dass die Buchhaltung einfacher wird. Auf der anderen Seite kannst du aber nicht von dem sogenannten Vorsteuerabzug profitieren.

Einkommensteuer musst du zahlen, sobald dein Verdienst insgesamt den Grundfreibetrag übersteigt. Dieser beträgt bei ledigen Personen im Jahr 2023 10.908 Euro brutto und steigt 2024 auf 11.604 Euro.

Bleibt nur noch die Frage nach der Krankenkasse. Falls du neben deinem Hauptjob online Geld verdienen möchtest, bist du über deinen Arbeitgeber in der gesetzlichen Krankenkasse versichert. Trotzdem musst du der Krankenkasse mitteilen, dass du einen Nebenjob ausübst. Denn das Einkommen, das du online erwirtschaftest, wird zur Berechnung der Beiträge ebenfalls herangezogen. Am besten fragst du daher direkt bei deiner Krankenkasse nach, wie du das Einkommen angibst und welche Freigrenzen es gibt. Unter Umständen ist es nämlich sinnvoller, etwas weniger hinzuzuverdienen, dafür aber geringe Abgaben an die Krankenkasse zahlen zu müssen.

Bist du dagegen hauptberuflich selbstständig, trägst du ohnehin selbst die Verantwortung, krankenversichert zu sein. In der Regel kannst du dabei zwischen der Mitgliedschaft in einer gesetzlichen und einer privaten Krankenversicherung wählen.

Achtung: Es gibt Fälle, in denen der anfängliche Nebenjob plötzlich zum Hauptjob wird. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn deine Nebenbeschäftigung im Netz mehr Zeit in Anspruch nimmt als eine hauptberufliche Teilzeitbeschäftigung. Aber auch die Höhe des Verdienstes kann ein Auslöser dafür sein, dass dein Nebenjob plötzlich zur Hauptbeschäftigung wird. Informiere dich darüber am besten ganz genau, denn als hauptberuflicher Selbstständiger kannst du beispielsweise die Krankenkasse wechseln.

Im Internet Geld verdienen: Hier solltest du vorsichtig sein

Behalte immer im Hinterkopf, dass du gerade bei Angeboten, bei denen du scheinbar ganz einfach online Geld verdienen kannst, äußerst vorsichtig sein solltest. Schneller als du denkst, kannst du hier in die Fänge eines unseriösen Anbieters geraten – das hat im schlimmsten Fall sogar rechtliche Konsequenzen.

Es gibt auch Fälle, in denen du nicht nur keine Bezahlung erhältst, sondern zwielichtige Anbieter sogar versuchen, dich zum Beispiel in Geldwäsche zu verwickeln. Daher folgt hier eine Übersicht der Punkte, bei denen du stutzig werden solltest, wenn dir ein Online-Anbieter diesen Vorschlag macht:

  1. Eine genaue Tätigkeitsbeschreibung fehlt: Vielleicht möchte der Anbieter nicht verraten, was du machen sollst, weil es unter Umständen illegal ist. Stattdessen preist das Stellenangebot hauptsächlich die sehr guten Verdienstmöglichkeiten an. Zum Beispiel: „10.000 Euro im Monat von zuhause aus verdienen.“ Hier kann es nicht mit rechten Dingen zugehen.
  2. In Vorkasse gehen: Hierbei handelt es sich um ein deutliches Warnsignal. Wenn der Anbieter des Nebenjobs von dir verlangt, dass du zunächst einen gewissen Betrag überweisen sollst, bist du gut beraten, die Finger von dem Angebot zu lassen.
  3. Der Anbieter täuscht Vertrauen vor: Bewertungen, Testimonials oder Siegel dienen im Netz dazu, Vertrauenswürdigkeit zu garantieren. Zwielichtige Anbieter fälschen sie jedoch mit Vorliebe. Wirbt eine Seite also mit einem Siegel, solltest du darauf achten, dass es auch ein offizielles ist. Ein unbekanntes Prüfsiegel deutet darauf hin, dass es der Anbieter selbst entworfen hat, um Vertrauen zu wecken und dich in die Falle zu locken.
  4. Das Impressum fehlt: In Deutschland gilt die sogenannte Impressumspflicht. Das bedeutet, dass im Impressum eine Adresse zu finden sein muss, an die im Fall der Fälle eine gerichtliche Ladung gerichtet werden kann. Fehlt das Impressum oder ist es nicht vollständig, könnte auch das einen Grund haben.
  5. Die geschäftliche Adresse fehlt: Wenn der Anbieter, bei dem du online Geld zu verdienen möchtest, keine Geschäftsadresse in Deutschland hat, solltest du ebenfalls skeptisch sein. Wer nur telefonisch und sogar nur mobil erreichbar ist, ist schwer zu fassen – das gilt auch für die Polizei.

Im Netz Geld verdienen: Seriöse Möglichkeiten

Neben den schwarzen Schafen gibt es aber auch diejenigen Anbieter, Angebote oder Möglichkeiten, mit denen du seriös online Geld verdienen kannst. Die folgende Übersicht kann dir ein paar Denkanstöße geben, welche Optionen in Betracht kommen:

  1. Online Geld verdienen mit dem eigenen Blog/Vlog/YouTube-Kanal: Online Geld als Influencer zu verdienen, ist durchaus lukrativ. Gerade prominente Persönlichkeiten aus dem Netz können sehr gut von ihren Abonnenten und Werbe-Partnerschaften leben. Natürlich wirst du nicht von heute auf morgen ein gefragter Influencer. Das benötigt Zeit und auch etwas Glück. Mit einer guten Positionierung und interessanten Inhalten kannst du es aber schaffen, so viele Follower zu bekommen, dass du einen netten Nebenverdienst erhältst. Der Vorteil: Als Blogger oder YouTuber machst du die Sachen, die dich ohnehin interessieren. So kommt es dir nicht wie Arbeit vor und du kannst trotzdem ein bisschen Geld nebenbei verdienen.
  2. Online Geld verdienen mit Affiliate Marketing: Wenn du eine gut laufende Website hast, kannst du auch in das Partner-Marketing einsteigen. Dabei schaltest du Anzeigen oder wirbst für bestimmte Produkte. Wenn die User deiner Seite diese Produkte kaufen, wirst du am Verkaufspreis beteiligt.
  3. Online Geld verdienen mit guten Fotos: Falls du künstlerisch begabt bist, kannst du auch damit einen kleinen Nebenverdienst erwirtschaften. Die bekannten Fotobörsen im Netz kaufen immer wieder Fotos an, die sie ihren Nutzern zur Verfügung stellen. Falls du interessante Motive im Angebot hast, kannst du auch damit nebenbei etwas Geld verdienen.
  4. Online Geld mit Umfragen verdienen: Auch hierbei handelt es sich um einen beliebten Nebenverdienst. Allerdings solltest du bei diesen Anbietern sehr genau hinschauen, ob sie vertrauenswürdig sind.
  5. Online Geld verdienen mit Verkäufen: Wenn du nur gelegentlich etwas Geld im Netz dazuverdienen möchtest, bieten sich die üblichen Gebrauchtwarenbörsen an. Hier kannst du Dinge verkaufen, die du nicht mehr brauchst und damit deine Finanzen aufbessern.
  6. Online Geld verdienen mit selbst gemachten Dingen: Neben gebrauchten Sachen kannst du auch selbst welche kreieren und im Netz anbieten. Dafür eignet sich beispielsweise Etsy oder eine ähnliche Börse.
  7. Online Geld verdienen mit Freelancer-Börsen: Wenn du dich auf dich allein verlassen möchtest, kannst du deine Fähigkeiten auch in Freelancer-Börsen anbieten. Mittlerweile gibt es für einige Berufsgruppen derartige Seiten, auf denen Jobs angeboten werden, die du von zuhause erledigen kannst.
  • Grafiker
  • Texter
  • Entwickler
  • Übersetzer
  • Social Media Manager
  • Virtuelle Assistenten

Hierbei handelt es sich um gefragte Qualifikationen. Sie werden auf diesen Börsen gesucht und entsprechende Jobs angeboten. Dazu musst du dich meist registrieren und dein Profil anlegen. Danach kannst du die Datenbank durchforsten und auf die Suche nach einer passenden Möglichkeit gehen, um online Geld zu verdienen.

Bildnachweis: Marijus Auruskevicius / Shutterstock.com


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