Person liest eine Bewerbung auf Englisch

Bewerben auf Englisch: Diese Besonderheiten sind wichtig

Bewerbungen auf Englisch werden immer wichtiger. Nicht nur, dass immer mehr Menschen für einen Job oder ein Praktikum ins Ausland gehen. Auch bei international tätigen deutschen Arbeitgebern können sehr gute Englischkenntnisse gefragt sein, die mit der Bewerbung unter Beweis gestellt werden. Was wichtig ist, wenn du eine Bewerbung auf Englisch schreiben möchtest, erfährst du hier.

Bewerbung auf Englisch: Wann ist das sinnvoll?

Eine Bewerbung auf Englisch zu schreiben kann in verschiedenen Situationen gefragt sein. Der klassische Fall: Du bewirbst dich bei einem ausländischen Arbeitgeber. Du möchtest einen Job in einem anderen Land haben, woanders ein Praktikum machen oder für einen Freiwilligendienst oder als Au-pair ins Ausland gehen. 

Immer öfter sind Bewerbungen auf Englisch jedoch auch bei deutschen Arbeitgebern gefragt. Das ist der zunehmenden Internationalisierung des Arbeitsmarktes geschuldet. Besonders große Unternehmen betreiben oft Zweigstellen in anderen Ländern oder agieren international. Da sind Fachkräfte gefragt, die gut Englisch können. 

Es hängt auch von der Branche ab, ob eine Bewerbung auf Englisch verlangt wird. Besonders groß ist die Wahrscheinlichkeit zum Beispiel in Bereichen wie Finanzen und Investmentbanking, Consulting, IT, Technologie oder Tourismus. Auch in Branchen wie Luft- und Raumfahrt, Pharma, E-Commerce und Logistik können sich Arbeitgeber eine Bewerbung auf Englisch wünschen. 

Bewerbungen auf Englisch zu schreiben kann eine gute Möglichkeit sein, die eigenen Sprachkenntnisse unter Beweis zu stellen. Das kann die Chancen im Bewerbungsprozess verbessern. Aber Vorsicht: Du solltest nur dann eine Bewerbung auf Englisch schreiben, wenn es explizit gefragt ist.

Besonderheiten bei einer Bewerbung auf Englisch: Darauf sollten Bewerber achten

Wer eine Bewerbung auf Englisch schreibt, sollte auf bestimmte Feinheiten achten, um einen professionellen Eindruck zu hinterlassen.

Kurz halten

Englische Bewerbungen sind oft kompakter als deutsche Bewerbungen. Daher ist es wichtig, dass du auf den Punkt kommst und nur Informationen integrierst, die wirklich relevant für die Position sind.

Selbstbewusster Ton

Im englischsprachigen Raum wird von Bewerbern häufig erwartet, dass sie sich selbstbewusst geben, etwa in den USA. Mache also deutlich, dass du an dich glaubst, und scheue dich nicht, dich selbst zu loben.

Keine persönlichen Daten

Deutsche Bewerbungen enthalten vergleichsweise viele persönliche Daten. Dazu zählen etwa das Geburtsdatum oder die Nationalität, manche Bewerber geben auch ihren Familienstand an. Auf solche Details wird in Ländern wie den USA oder Großbritannien verzichtet, um einer Diskriminierung von Bewerbern vorzubeugen. Wer gegen diese Regel verstößt, könnte dafür sorgen, dass die Bewerbung aussortiert wird.

Referenzen statt Arbeitszeugnisse

In Deutschland hängt man Arbeitszeugnisse an eine Bewerbung an. In den USA und anderen englischsprachigen Ländern ist es hingegen eher üblich, Referenzgeber zu nennen. Statt diese Personen in der Bewerbung namentlich zu erwähnen, wird im Lebenslauf lediglich darauf verwiesen. Etwa so: „References available upon request“ (Referenzen auf Anfrage). Referenzgeber können zum Beispiel frühere Arbeitgeber, Professoren oder geschäftliche Kontakte sein, die von dir und deinen Leistungen überzeugt sind.

Keine Zeugnisse aus der Schulzeit

Es ist in Ländern wie den USA oder Großbritannien nicht üblich, Schulzeugnisse bei Bewerbungen mitzuschicken. Wichtiger als die Leistungen von Bewerbern in der Schule sind ihre praktischen Erfahrungen, fachliche Kompetenzen und persönliche Stärken. Auch Abschlusszeugnisse aus dem Studium müssen meist nur auf Anfrage präsentiert werden. 

Anschreiben und Lebenslauf bei der Bewerbung auf Englisch

Besonderheiten gibt es bei Bewerbungen auf Englisch auch im Hinblick auf das Anschreiben und den Lebenslauf.

Das Anschreiben im Ausland

Auch bei Bewerbungen auf Englisch ist in der Regel ein Anschreiben gefragt – der Cover Letter. Das gilt etwa für die USA und Kanada sowie Großbritannien. In den USA ist ein Anschreiben nicht immer notwendig, besonders bei großen Unternehmen kann es entbehrlich sein. Im Zweifel fragst du am besten direkt nach, was erwartet wird.  

Was wichtig ist: Steige im Anschreiben unmittelbar mit deinen Stärken, deiner Motivation oder besonderen Erfolgen ein. Im Verlauf des Anschreibens solltest du deine Begeisterung für die Stelle deutlich machen – wer enthusiastisch wirkt, kann damit punkten.  
Halte dich in deinem Cover Letter kurz und formuliere selbstbewusst sowie in einer aktiven Sprache. In puncto Länge ist eine Seite üblich, in der du dich darauf fokussierst, deine Eignung darzulegen. Mache deutlich, warum du bei diesem Unternehmen in dieser Position anfangen möchtest, und lasse dabei deine Persönlichkeit durchscheinen.

Eigenheiten von Resume und CV

Bei einer Bewerbung auf Englisch gibt es auch Eigenheiten, wenn es um den Lebenslauf geht – jedenfalls dann, wenn du dich nicht bei einem deutschen Arbeitgeber bewirbst. Sowohl das amerikanische Resume als auch der britische CV haben jeweils besondere Eigenschaften und Anforderungen, die du berücksichtigen solltest:

  • Ein Resume, wie es insbesondere in den USA und Kanada üblich ist, ist meist nur eine Seite lang und stark auf die anvisierte Position bezogen. Es werden Kompetenzen und Stärken beschrieben, die zur Stelle passen. Die unterschiedlichen Bereiche schlüsseln die Berufserfahrung, die Ausbildung und essenzielle Kompetenzen auf. 
  • Der in Großbritannien gefragte CV (kurz für Curriculum Vitae) kann etwas detaillierter und länger ausfallen als das Resume. Er gibt stärker als ein Resume Aufschluss darüber, was ein Bewerber beruflich gemacht hat und welche Ausbildung er hat. Beim CV ist eine chronologische Struktur mit den in Deutschland gängigen Rubriken üblich.

Die wichtigsten Merkmale von Bewerbungen auf Englisch und auf Deutsch im Überblick

Welche Eigenheiten für Bewerbungen auf Deutsch und auf Englisch – in den USA und Großbritannien – jeweils üblich sind, siehst du hier auf einen Blick: 

DeutschlandUSAGroßbritannien
gefragte DokumenteAnschreiben, Lebenslauf, Arbeitszeugnisse, relevante NachweiseCover Letter, ResumeCover Letter, CV
Länge Lebenslauf1–2 Seiten1–2 Seiten (meist nur eine Seite) 1-2 Seiten (zwei Seiten sind kein Problem) 
Länge Anschreiben1 Seite1 Seite1 Seite
Bewerbungsfoto? Nein, aber empfohlenNeinNein 
ReferenzenMeist nicht relevantAuf AnfrageAuf Anfrage
Schulzeugnisse gefragt?Ja, vor allem bei jüngeren MenschenUnüblichUnüblich
Sprache, TonFormellAktiv, selbstbewusst, oft informellerDirekt, formell bis persönlich
Angabe von persönlichen Daten Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail, Geburtsdatum, gegebenenfalls StaatsangehörigkeitName, Adresse, Telefonnummer, E-MailName, Adresse, Telefonnummer, E-Mail

Bewerbung selbst übersetzen: Sinnvoll oder nicht?

Wer sich in einem englischsprachigen Land bewirbt oder in ein Arbeitsfeld einsteigen möchte, in dem viel auf Englisch gesprochen wird, kann die Sprache wahrscheinlich sehr gut. Da ist es nachvollziehbar, dass viele Bewerber ihre Bewerbung selbst schreiben oder übersetzen. Diese Vorgehensweise bringt Vorteile mit sich, kann aber auch Nachteile haben und Risiken bergen, die du kennen solltest.

Das spricht dafür, die Bewerbung selbst zu übersetzen

  • Wenn du deine Bewerbung selbst übersetzt, sparst du Geld für eine professionelle Übersetzung oder ein Lektorat. 
  • Indem du die Bewerbung auf Englisch vollständig selbst verfasst, kannst du ihr eine persönlichere Note geben. Das kann ein Vorteil im Auswahlprozess sein.

Nachteile und Risiken einer eigenen Übersetzung

  • Wer seine Bewerbung auf Englisch selbst schreibt, kann Fehler machen. Das können falsche Übersetzungen oder unpassende Formulierungen sein.
  • Es fällt oft auf, wenn eine Bewerbung von jemandem geschrieben wurde, der die Sprache nicht als Muttersprache spricht. Eine Übersetzung von einem Experten kann professioneller wirken, was nützlich für deine Chancen ist. 
  • Du kennst die Gepflogenheiten und kulturellen Unterschiede wahrscheinlich nicht so gut wie jemand, der professionelle Übersetzungen anbietet. Wenn du dich für einen Profi entscheidest, musst du dir keine Sorgen machen, dass du wichtige Unterschiede nicht berücksichtigt haben könntest. 
  • Es kostet Zeit, eine Bewerbung auf Englisch zu schreiben – und jedes Detail daraufhin zu prüfen, ob es wirklich richtig ist.

Fazit: Es ist möglich, aber riskant, eine Bewerbung selbst zu übersetzen. Professionelle Übersetzer findest du zum Beispiel über das Internet. Achte auf ausreichende Qualifikationen und Erfahrung. Gute Bewertungen durch Kunden sind ebenfalls hilfreich. Bedenke bei der Auswahl aber, dass gute Arbeit auch ihren Preis hat.

Bewerbung auf Englisch: Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

Damit du mit deiner englischsprachigen Bewerbung einen guten Eindruck hinterlässt, solltest du einige Fehler vermeiden, die vergleichsweise viele Bewerber machen. Dazu gehören insbesondere die folgenden:

Fehler in der Übersetzung

Wie eine deutschsprachige Bewerbung sollte auch eine Bewerbung auf Englisch fehlerfrei sein. Achte also darauf, dass jede Vokabel stimmt und du alles richtig geschrieben hast. Beachte auch die Unterschiede in den Schreibweisen von Wörtern zwischen britischem und amerikanischem Englisch. 

Unnatürlich klingende Formulierungen durch wortwörtliche Übersetzungen

Formulierungen, die in einer Sprache völlig richtig sind, können in einer anderen Sprache merkwürdig klingen oder vollkommen falsch sein. Dies gilt insbesondere für wörtliche Übersetzungen. Um das zu vermeiden, lohnt es sich, die Bewerbung von jemandem Korrekturlesen zu lassen, der sich auskennt.

Rechtliche Rahmenbedingungen werden ignoriert

Wenn du dich in einem Land wie den USA oder Großbritannien für einen Job oder einen Praktikumsplatz bewirbst, ist es wichtig, dass du die dort üblichen Standards und rechtlichen Rahmenbedingungen beachtest. Ein Beispiel ist das Bewerbungsfoto, das hierzulande gängig ist, in anderen Ländern aber unüblich oder sogar unerwünscht sein kann, weil es zu Diskriminierung führen könnte. Informiere dich umfassend, was im jeweiligen Land in Sachen Bewerbungen gilt, um Fehler zu vermeiden.

Zu förmliche Sprache

Im Vergleich zu Deutschland ist in vielen englischsprachigen Ländern in Bewerbungen oft ein lockerer Tonfall üblich. Zu komplizierte und formelle Satzstrukturen können dort negativ auffallen.

Resume oder CV?

Der Lebenslauf ist im Englischen als Resume oder CV bekannt. Dabei handelt es sich aber nicht einfach um zwei Begriffe, die dasselbe beschreiben. Das US-amerikanische Resume unterscheidet sich auch in Aufbau und typischen Inhalten vom britischen CV. Informiere dich, was im Einzelfall gefragt ist und welche Eigenheiten das Dokument aufweisen muss. 

Zu zurückhaltend in der Wortwahl

Wenn du dich zum Beispiel in den USA bewirbst, solltest du nicht zu zurückhaltend auftreten. Gefragt ist ein selbstbewusster Ton, der deutlich macht, dass du von dir überzeugt bist. Wenn du nicht sicher bist, was sinnvoll oder gefragt ist, frage am besten jemanden, der sich auskennt, oder recherchiere intensiv im Internet.

Ein Vorstellungsgespräch auf Englisch führen: Tipps für die Vorbereitung

Sich auf Englisch zu bewerben heißt auch, dass ein Bewerbungsgespräch auf Englisch auf einen zukommen könnte. Diese Vorstellung macht viele Bewerber nervös. Man muss die eigenen Sprachkenntnisse dabei unmittelbar unter Beweis stellen. Ist die Aufregung groß, kann das noch schwieriger werden. Erst einmal gilt aber: Ruhe bewahren. Wer sich sorgfältig auf das Vorstellungsgespräch auf Englisch vorbereitet, braucht nicht übermäßig aufgeregt zu sein.

Informiere dich gründlich über die Stelle, das Unternehmen und gegebenenfalls die Gesprächspartner. Bereite dich auf mögliche Fragen vor und überlege dir, wie du dich vorstellen könntest.

Zusätzlich ist es wichtig, deine Englischkenntnisse, falls nötig, aufzufrischen. Oft mangelt es gar nicht so sehr am Wortschatz, sondern am Sprachgebrauch. Selbst Menschen, die eigentlich gut Englisch können, kommen leicht ins Stolpern, wenn sie nach langer Zeit plötzlich eine Unterhaltung auf Englisch führen. Das kannst du üben. Sprich mit deinen Freunden oder deinem Partner auf Englisch, lies englische Texte laut vor oder rede einfach mit dir selbst.

Aktive Sprache, selbstbewusste Formulierungen

Je nachdem, für welchen Job und in welchem Bereich du dich bewirbst, kann es Begriffe geben, die besonders wichtig sind. Befasse dich daher mit wichtigen Vokabeln, die im Bewerbungsgespräch gefragt sein könnten. 

Formuliere in einem englischsprachigen Vorstellungsgespräch möglichst aktiv und selbstbewusst. Statt etwa zu sagen: „I was tasked with handling project XY“ („Ich wurde beauftragt, mich um das Projekt XY zu kümmern“) sagst du: „I handled project XY“. Selbstbewusst solltest du nicht nur in deinen Äußerungen sein. Auch deine Körpersprache sollte ausstrahlen, dass du von dir überzeugt bist. 

Was, wenn man eine Frage in einem Vorstellungsgespräch auf Englisch nicht versteht oder einem ein wichtiges Wort nicht einfällt? In diesem Fall solltest du Ruhe bewahren. Bitte den Interviewer gegebenenfalls, seine Frage zu wiederholen oder anders zu formulieren. Nimm dir Zeit, deine Gedanken in Worte zu fassen. Im Zweifel kannst du ruhig sagen, dass du ein wenig nervös bist, weil du den Job so gerne haben möchtest. Das ist menschlich und zeigt, dass du motiviert bist. 

Nach dem Vorstellungsgespräch: Wie dir eine Follow-up-E-Mail nützen kann

Es ist sinnvoll, nach einem Bewerbungsgespräch auf Englisch am Ball zu bleiben: Schreibe eine Follow-up-E-Mail, in der du dich für das Gespräch bedankst und dein Interesse bekräftigst. 

Eine Follow-up-E-Mail erfüllt mehrere Funktionen:

  • Du rufst dich damit in Erinnerung
  • Du zeigst, wie motiviert du bist und dass du ein proaktiver Mensch bist
  • Du drückst deine Dankbarkeit aus, was für deine Persönlichkeit spricht
  • Du wirkst professionell 

Eine E-Mail nach dem Bewerbungsgespräch zu verschicken gibt dir außerdem die Gelegenheit, etwas klarzustellen, was deine Gesprächspartner falsch verstanden haben könnten. Du kannst darin auch auf Aspekte eingehen, die dich besonders fasziniert haben oder über die du noch länger nachgedacht hast. 
Eine Follow-up-E-Mail schreibst du am besten innerhalb der ersten 48 Stunden nach dem Bewerbungsgespräch. Wartest du länger, riskierst du, dass zwischenzeitlich schon eine Entscheidung gefallen ist.

Follow-up-E-Mail: Beispiel

So könnte eine solche E-Mail zum Beispiel klingen:

Dear Mr. Smith, 

Thank you again for the opportunity to interview for the [job title] position at [company name] on Wednesday. I really enjoyed our conversation and learning more about your business. 

I am excited about the possibility of joining your team and contributing to your success in [specific area]. 

Please don’t hesitate to contact me in case you need any further information. 

Thank you again for your consideration.

Best

Jon Doe

Bildnachweis: Shutterstock.com

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