Authentizität: So bleibst du authentisch

Menschen, die authentisch sind, verstellen sich nicht, sondern treten so auf, wie sie wirklich sind. Das führt dazu, dass man ihnen eher vertraut und sie vielleicht auch sympathischer findet. Stellt sich die Frage, wie man selbst Authentizität ausstrahlen kann. Wir haben für dich einige wichtige Tipps zusammengestellt.

Authentizität: Was versteht man unter dem Begriff?

Das Wort Authentizität geht auf das griechische Adjektiv authentikós zurück, was so viel wie „echt“ oder „unverfälscht“ bedeutet. Und genau das beschreibt schon ziemlich gut, was wir damit meinen, wenn wir einer Person als authentisch empfinden. Authentische Menschen stehen zu ihren Schwächen und Fehlern, was ihnen eine vertrauenswürdige und offene Ausstrahlung verleiht.

Sie sind so, wie sie wirklich sind, ohne sich von außen beeinflussen zu lassen. Ob es allerdings überhaupt möglich ist, als menschliches Wesen nicht auf Einflüsse von außen zu reagieren oder sich danach zu richten, ist eine ganz andere Frage.

Synonyme für Authentizität sind zum Beispiel:

  • Glaubwürdigkeit
  • Wahrhaftigkeit
  • Zuverlässigkeit
  • Integrität

Das Gegenteil ist zum Beispiel die Inszenierung oder die Darbietung. Menschen, die nicht authentisch sind, spielen uns also etwas vor.

Gibt es echte Authentizität?

Die positiven Eigenschaften, die authentischen Menschen zugeschrieben werden, können dazu verleiten, diese Authentizität nur vorzutäuschen. Gerade in sozialen Netzwerken begegnet uns dieses Phänomen häufig. Authentizität wird hier eher als Marketinginstrument verstanden. Wie viel Ehrlichkeit sich jedoch wirklich hinter dem Produkt oder der Marke verbirgt, erfahren wir nur in den seltensten Fällen.

Auf der anderen Seite dürfen wir nicht vergessen, dass wir in unterschiedlichen Situationen verschiedene Rollen einnehmen. Kaum jemand tritt zuhause im Kreis der Familie so auf, wie sie es bei einer Präsentation vor einem Kunden tun würden. Und unter Freunden können wir uns wiederum anders verhalten, als wir es beispielsweise vor unseren Kindern tun.

Wer sich dieser Rollen bewusst ist, kann auch authentisch sein – obwohl er sich vor Freunden anders verhält als vor dem Chef.

Authentisch sein: Diese Kriterien helfen dabei

Um selbst zu überprüfen, ob man authentisch ist, können folgende Kriterien herangezogen werden:

  1. Selbstreflexion üben: Versuch dir ein möglichst genaues Bild davon zu verschaffen, wie du vor deinen Freunden und wie du im beruflichen Kontext auftrittst. Wenn du in jeder Situation weißt, wie du dich normalerweise verhältst, kannst du dein aktuelles Verhalten damit abgleichen. Anders ausgedrückt: Selbstreflexion hilft dir dabei herauszufinden, wann du nicht mehr du selbst bist, sondern dich nach anderen Vorstellungen richtest.
  2. Realität anerkennen: Zur Authentizität gehört außerdem, dass du deine Schwächen annimmst und akzeptierst. Es bringt dir nicht viel, wenn du bestimmte negative Eigenschaften abstreitest, denn negative Eigenschaften haben wir alle. Überspielst du sie oder möchtest du sie gar verleugnen, wirst du nicht mehr als authentisch wahrgenommen.
  3. Unvoreingenommen sein: Du kannst noch mehr über dich selbst erfahren, wenn du das Feedback anderer Personen annimmst und reflektierst. Eine außenstehende Person kann dir naturgemäß viel objektiver sagen, wie du auf andere wirkst und wie dein Verhalten bei deinem Gegenüber ankommt. Auch das kann dazu beitragen, deine Selbstreflexion zu vertiefen.
  4. Konsequent sein: Authentische Menschen stehen zu ihren Entscheidungen und zu ihren Werten. Sie weichen von ihren Prioritäten nicht ab, sondern handeln in der Mehrzahl der Fälle danach. Selbst dann, wenn sich daraus ein Nachteil für sie ergeben könnte. Auf der anderen Seite gibt es die sehr anpassungsfähigen Menschen, die zwar schnell auf neue Situationen reagieren, für uns aber schwer einzuschätzen sind. Auf uns wirken diese Opportunisten alles andere als authentisch. Vielmehr bekommen wir den Eindruck, dass sie ihr Fähnlein in den Wind hängen.

Authentisch bleiben: So kann es gelingen

Ohne Frage ist vor allem der letzte Punkt häufig gar nicht so einfach umzusetzen. Es ist natürlich verlockender, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen und dafür vielleicht ein paar Abstriche bei den eigenen Werten in Kauf zu nehmen. Umso wichtiger, dass du ein paar Techniken kennst, die dir dabei helfen können, authentisch zu bleiben:

  1. Sag das, was du meinst: Statt anderen nach dem Mund zu reden, vertrittst du deine eigene Meinung. Das ist zwar nicht immer ganz einfach, wird dafür aber damit belohnt, dass du als authentisch wahrgenommen wirst. Das hat noch einen weiteren Vorteil: Wenn du Dinge so kommunizierst, wie du sie meinst, können dir keine Fehler unterlaufen. Du musst dir nicht merken, was du dieser und was du jener Person gesagt hast. Da du grundsätzlich das sagst, was du auch wirklich empfindest und meinst, musst du keine verschiedenen Geschichten für unterschiedliche Personen parat haben. Das spart eine Menge Energie und lässt dir geistige Ressourcen für andere Dinge.
  2. Lass dich nicht von anderen beeindrucken: Natürlich solltest du dir die Meinung anderer Personen anhören. Vor allem, wenn es um Feedback für dich geht, kann das durchaus nützlich sein. Das bedeutet aber nicht, dass du dich nach der Meinung anderer Menschen richten musst. Echte Authentizität erkennt man eben daran, dass man so handelt, wie es dem eigenen Wertesystem entspricht. Menschen, die ihr Verhalten nach der Reaktion anderer ausrichten, werden dagegen eher als unsicher wahrgenommen.
  3. Gib nicht zu sehr mit Erfolgen an: Bescheidenheit ist eine Tugend. Menschen, die als authentisch und aufrichtig bezeichnet werden, wird oft nachgesagt, dass sie eher zurückhaltend sind. Eigene Erfolge werden von ihnen nicht besonders betont. Das bedeutet auf der anderen Seite aber nicht, dass authentische Menschen, Dinge, die gut gelaufen sind, unter den Tisch kehren sollten.
  4. Halt dich an deine eigenen Ratschläge: Es zeugt nicht gerade von viel Authentizität, wenn du dich nicht an deine eigenen Tipps hältst. Denn warum würdest du anderen etwas raten, das für dich selbst nicht infrage kommt? Daher gilt: Gib nur ernst gemeinten Ratschläge, hinter denen du auch wirklich stehst.

Bildnachweis: Lizardflms / Shutterstock.com


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