Kleine Landesfahnen im Vordergrund eine Mitarbeiterin im Hintergrund

Sprachkenntnisse im Lebenslauf: So gibst du sie richtig an

Neben der Berufserfahrung und dem Bildungsweg dürfen auch Sprachkenntnisse im Lebenslauf nicht fehlen. In vielen Jobs ist es wichtig oder zumindest hilfreich, verschiedene Sprachen zu beherrschen. Hier erfährst du, wie du deine Sprachkenntnisse im Lebenslauf angeben kannst und worauf du dabei achten solltest.

Welche Bedeutung haben Sprachkenntnisse bei Bewerbungen?

Bei Bewerbungen kommt es auf viele Aspekte an. Wichtig ist zum Beispiel, welchen Bildungsabschluss ein Bewerber vorweisen kann oder welche beruflichen Erfahrungen eine Bewerberin gesammelt hat. Neben diesen essenziellen Qualifikationen spielen jedoch auch bestimmte Fähigkeiten und Kompetenzen eine elementare Rolle. Dazu gehören Sprachkenntnisse.

Sprachkenntnisse können je nach Beruf und Job als essenzielle Kompetenz gelten. Wie entscheidend sie sind und auf welche Sprachen es besonders ankommt, hängt stark von der Branche, dem Unternehmen und der konkreten Position ab.

Grundsätzlich ist die Bedeutung von Sprachkompetenzen in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immer weiter angestiegen. Das hängt mit globalisierten Märkten und zunehmend international aufgestellten Unternehmen zusammen, denn damit gehen Kontakte mit Kollegen, Kunden oder Geschäftspartnern in anderen Ländern einher. Wer eine oder mehrere Fremdsprachen beherrscht, kann bei der Jobsuche punkten. Zugleich deuten Sprachkenntnisse auf eine gewisse Bildung hin. Manchmal lassen sie auch Rückschlüsse darauf zu, welchen Horizont jemand hat.

Wie du herausfinden kannst, welche Sprachkenntnisse gefragt sind

Gute Sprachkenntnisse können im Job hilfreich sein, um sich in einem internationalen Team zurechtzufinden. Sie helfen, Missverständnissen im Gespräch mit internationalen Kunden vorzubeugen und gute Beziehungen mit Personen aus anderen Ländern zu schaffen.

Bei Bewerbungen sind Sprachkenntnisse manchmal elementar und manchmal ein netter Bonus, der einen Bewerber von der Konkurrenz abheben kann. Um zu erkennen, wie wichtig Sprachkenntnisse für eine bestimmte Stelle sind, haben Bewerber verschiedene Möglichkeiten. Ein wichtiger Indikator ist die Stellenanzeige, die Bewerber gründlich lesen sollten. Möglicherweise steht dort, dass verhandlungssicheres Englisch eine Voraussetzung für die Stelle ist oder dass Chinesisch-Kenntnisse von Vorteil sind.

Selbst wenn solche expliziten Formulierungen fehlen, kann die Bedeutung von Sprachkenntnissen häufig an der Tätigkeitsbeschreibung abgelesen werden. Wenn daraus hervorgeht, dass internationale Kunden betreut werden müssen, ist klar, dass entsprechende Sprachkenntnisse hilfreich sind. Auch in bestimmten Berufen sind Sprachkenntnisse gängig und werden oft vorausgesetzt, zum Beispiel in der Tourismusbranche, in der Logistik oder der IT. Auch der Markt spielt eine Rolle, ebenso, ob ein Unternehmen international aufgestellt ist oder sich auf einen nationalen Markt beschränkt.

Wie gibt man Sprachkenntnisse im Lebenslauf an?

Sprachkenntnisse sind ein wichtiger Bestandteil des Lebenslaufs. Das gilt nicht nur in einem international ausgerichteten Arbeitsumfeld. Entscheidend ist, dass du deine Sprachkenntnisse nachvollziehbar und präzise im Lebenslauf angibst, damit die Verantwortlichen ein realistisches Bild davon haben, wie ausgeprägt deine Kompetenzen sind.

Um Sprachkenntnisse im Lebenslauf richtig anzugeben, solltest du sie in einer passenden Kategorie unterbringen. Das kann eine eigene Rubrik sein oder die Rubrik „Besondere Kompetenzen“ – Tipps dazu findest du weiter unten im Text.

Nun gibst du zuerst die Sprache an, die du am besten beherrschst. Das ist deine Muttersprache, also zum Beispiel Deutsch. Anschließend ergänzt du die weiteren Sprachen, in denen du zumindest Grundkenntnisse hast. Wenn du glaubst, dass bestimmte Sprachen unbedeutend für den Arbeitgeber sind, und du sie nicht gut sprichst, kannst du sie auch einfach weglassen.

Das Sprachniveau nachvollziehbar machen

Es ist wichtig, dass du deutlich machst, wie gut du die betreffende Sprache beherrschst. Hierfür hast du verschiedene Möglichkeiten. Du kannst die Niveaustufe anhand des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (CEFR) nennen. Diese Skala ist international anerkannt und macht deine Sprachkenntnisse leicht vergleichbar. Du kannst auch durch eine kurze Erläuterung einordnen, wie gut du mit der Sprache vertraut bist. Zum Beispiel so:

  • Spanisch: gute Kenntnisse
  • Französisch: sehr gute Kenntnisse
  • Englisch: fließend in Wort und Schrift

Auch eine Kombination aus CEFR-Niveau und einer kurzen Erklärung kann sich anbieten. Du schreibst dann etwa zu deinen Sprachkenntnissen im Lebenslauf: „Italienisch: A2 – gute Grundkenntnisse“.

Hast du ein Zertifikat, das dein Sprachniveau belegt – zum Beispiel TOEFL, IELTS oder ein Goethe-Zertifikat? In diesem Fall kann es sinnvoll sein, das im Lebenslauf zu erwähnen. Gib dabei auch an, wann du den entsprechenden Test gemacht hast. Zum Beispiel so:

  • Englisch: C1 (TOEFL-Test, 2024)

Schlechte Sprachkenntnisse im Lebenslauf angeben: Ja oder nein?

Sollte man auch schlechte Sprachkenntnisse im Lebenslauf angeben? Das kommt darauf an – zum Beispiel darauf, was du unter „schlecht“ verstehst. Wenn du eine Sprache grundlegend kannst, könntest du diese Kenntnisse durchaus angeben – vor allem, wenn sie dir wichtig für die Stelle erscheinen. Kennst du hingegen nur einige wenige Wörter, lässt du diese Sprache in der Bewerbung lieber außen vor. Du könntest sonst falsche Erwartungen wecken.

Wenn du dabei bist, deine Sprachkenntnisse zu vertiefen, könntest du das auch im Lebenslauf angeben. Zum Beispiel mit einer Formulierung wie: „Französisch: A2 (Sprachkenntnisse werden gerade ausgebaut)“. Das zeigt, dass du die Initiative ergreifst und bereit bist, dazuzulernen.

Sprachkenntnisse im Lebenslauf präzise und berufsrelevant angeben

Die Angabe von Sprachkenntnissen bei Bewerbungen ist besonders hilfreich für Arbeitgeber, wenn sie durch Zertifikate, aber auch konkrete Erfahrungen und berufliche Anwendungsbeispiele belegt wird. Mit einer detaillierten Erläuterung von Sprachkompetenzen können Arbeitgeber besser beurteilen, wie gut jemand eine Sprache beherrscht.

Neben der Angabe eines Sprachniveaus kann es sinnvoll sein, darzulegen, in welchen beruflichen Situationen du eine Sprache eingesetzt hast. So könnte bei einer Bewerbung die Sprachkenntnisse-Formulierung im Lebenslauf etwa lauten:

  • Englisch: C2 (genutzt im Kontakt mit Kunden und in Meetings mit Kollegen aus Niederlassungen im Ausland)
  • Englisch: verhandlungssicher (TOEFL 2023, Austauschstudium in Cambridge 2022)
  • Spanisch: B2 (angewendet in regelmäßigen Meetings mit Klienten)

In manchen Jobs kann es ein Vorteil sein, Fachsprachen oder Dialekte zu beherrschen. Das kann zum Beispiel in technischen oder medizinischen Tätigkeiten der Fall sein. Wenn es sinnvoll erscheint, ergänze solche Informationen unter den betreffenden Sprachkenntnissen im Lebenslauf.

Die richtige Formatierung und Platzierung von Sprachkenntnissen im Lebenslauf

Du möchtest deine Sprachkenntnisse im Lebenslauf darstellen – doch wo und wie macht man es richtig? Zunächst musst du entscheiden, ob du deine Sprachkenntnisse so wichtig findest, dass du ihnen eigenen Abschnitt im Lebenslauf einräumen möchtest. Du könntest ihn schlicht mit „Sprachkenntnisse“ betiteln. Alternativ ist die Angabe der Sprachkenntnisse in der Rubrik „Besondere Fähigkeiten“ oder „Besondere Kompetenzen“ gängig. Dort listest du sie dann zum Beispiel neben deinen IT-Kenntnissen auf. In den meisten Fällen ist ein eigener Abschnitt für Sprachkenntnisse im Lebenslauf nicht erforderlich.

Egal, ob du dich für einen eigenen Abschnitt entscheidest oder deine Sprachkenntnisse in die Rubrik „Besondere Fähigkeiten“ integrierst: In beiden Fällen findet sich die Angabe im unteren Bereich des Lebenslaufs. Meist markiert eine solche Rubrik den letzten Abschnitt, bevor Bewerber zum Schluss noch auf private Interessen und Hobbys eingehen können.

Es ist wichtig, dass du den betreffenden Abschnitt übersichtlich gestaltest. Arbeite dazu mit ausreichend unterschiedlichen Formatierungselementen, zum Beispiel mit unterschiedlichen Schriftgrößen und gefetteten Passagen, über die du wichtige Informationen hervorheben kannst. Bei der Angabe von Sprachkenntnissen sind auch Icons denkbar: Du könntest zum Beispiel Flaggen nutzen, durch die sofort klar ist, um welche Sprache es geht.

Sprachkenntnisse korrekt einschätzen: Tipps für Bewerber

Es ist wichtig, Sprachkenntnisse in einer Bewerbung realistisch einzuschätzen. Wie findet man heraus, wie gut man eine Sprache beherrscht – und wie gibt man die eigenen Kompetenzen nachvollziehbar an?

Eine Möglichkeit liegt darin, den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (CEFR) für Sprachen zu nutzen. Sprachkenntnisse sind dabei in mehrere Niveaus von A1 bis C2 gegliedert: 

  • A1 und A2: Grundkenntnisse
  • B1 und B2:Mittelstufen-Niveau oder gute Kenntnisse
  • C1 und C2: fortgeschrittene oder sehr gute Sprachkenntnisse 

Bei Niveau A1 oder A2 kann man einfache Sätze verstehen und sich rudimentär ausdrücken. Bei B1 und B2 ist die Sprachkompetenz ausgeprägter, sodass die Sprache in den meisten Situationen sicher genutzt werden kann, wenn auch nicht perfekt. Die Einstufungen C1 und C2 stehen für umfangreiche Sprachkenntnisse: Wer auf diesem Level ist, kann sich in verschiedenen Situationen sicher ausdrücken.

Beurteile deine Fähigkeiten beim Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben der jeweiligen Sprache. Wenn du dir unsicher bist, findest du im Internet verschiedene kostenlose Online-Tests, die das Sprachniveau messen.

Es ist wichtig, dass du bei der Angabe von Sprachkenntnissen im Lebenslauf ehrlich bist. Du solltest nicht übertreiben – es kann auffallen, dass du die Sprache schlechter beherrschst, als du in der Bewerbung behauptet hast. Wenn die betreffende Sprache wichtig im Job ist, könnte es dir sogar passieren, dass deine Sprachkenntnisse im Vorstellungsgespräch überprüft werden. Wenn auffliegt, dass du es mit der Wahrheit nicht so genau genommen hast, kann das einen negativen Eindruck hinterlassen. Schlimmstenfalls wiegt dieser Eindruck so schwer, dass du eine Absage erhältst.

Fazit: Sprachkenntnisse im Lebenslauf richtig angeben

  • Sprachkenntnisse sind ein wichtiger Bestandteil des Lebenslaufs. Wer eine relevante Sprache gut beherrscht, kann damit punkten.
  • Damit Sprachkompetenzen bei einer Bewerbung wirklich nützlich sind, ist es wichtig, sie nachvollziehbar und präzise im Lebenslauf anzugeben.
  • Dazu gehört es, eine Einschätzung über das Ausmaß der Sprachkenntnisse abzugeben – zum Beispiel durch die Angabe eines Sprachniveaus gemäß Gemeinsamem Europäischen Referenzrahmen für Sprachen.
  • Kostenlose Online-Tests können dir dabei helfen, deine Sprachkenntnisse realistisch einzuschätzen.
  • Bleibe unbedingt bei der Wahrheit und dichte dir keine Sprachkenntnisse an, die du gar nicht besitzt – das könnte sich rächen und zu einer Absage führen.

Bildnachweis: LightField Studios / Shutterstock

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